Ein Kommentar der Corona-Transition Redaktion:
Der Bericht strotzt vor unbewiesenen Behauptungen: Möglicherweise, wahrscheinlich, eventuell, hätte, würde, sollte – es sind Begriffe, die sich in dem Bericht der Taskforce an zahlreichen Stellen finden. Sie sind Ausdruck der dünnen Datenlage, auf die sich die Taskforce stützt. Aber trotzdem nicht davor zurückschreckt, weiterhin ein Schreckensszenario aufzubauen, scharfe Massnahmen zu fordern, ohne evidenzbasierte Argumente zu liefern.
Verstärkt wird im Bericht mit einem neuen, willkürlich gewählten R-Wert operiert, der wiederum auf Fallzahlen – Ergebnis des PCR-Tests – basiert, die ihrerseits massiv fehlerbehaftet sind. Denn weiterhin fehlt ein schweizweiter Standard für die Durchführung dieser PCR-Tests, namentlich fehlt die Vorschrift für eine sinnvolle Anzahl Zyklen, maximal 30, um wenigstens etwas über die Infektiosität aussagen zu können.
Die geforderten schärferen Massnahmen der Taskforce, die den ominösen R-Wert senken sollen, missachten die Erkenntnisse mehrerer Studien und Beobachtungen in anderen Ländern. Aber vor allem stehen die Forderungen in scharfem Widerspruch zu jener grossen US-Studie, die mit 3’000 Soldaten unter militärischer Lockdown-Disziplin durchgeführt wurde (wir berichteten).
Schon die Einleitung des Taskforce-Berichts – «Die zur Überwachung der Epidemie erhobenen Indikatoren (bestätigte tägliche Fallzahlen, Spitalaufenthalte, Verlegungen auf Intensivstationen, Todesfälle) liefern bisher noch keine zuverlässigen Hinweise darauf, dass eine Trendwende erreicht wurde.» – lässt aufhorchen, denn sie widerspricht ganz offensichtlich den Tatsachen, wie ein kurzer Blick auf die Grafiken vom 18.11.2020 belegt, zu finden auf dem Server der Bundesbehörden.
Corona-Transition kommentiert hier nur ein paar wenige der fraglichen Aussagen im Bericht (vollständiger Bericht: siehe PDF ganz unten).
Wir gehen davon aus, dass eine Verstärkung der bestehenden Massnahmen sowie das Hinzufügen zusätzlicher Massnahmen es ermöglichen wird, dieses Ziel zu erreichen und die derzeitige Belastung für Gesundheit und Wirtschaft zu verringern.
Wir gehen davon aus…Aus Unwissen wird vermutet, schon gar nicht nachgewiesen. Art. 5 Abs. 2 Bundesverfassung verlangt einen Nachweis für die Wirksamkeit und die Verhältnismässigkeit der Massnahmen. Dieser Nachweis fehlt.
Gegenwärtig weist keiner der zur Überwachung der Epidemie erhobenen Indikatoren (bestätigte tägliche Fallzahlen, Spitalaufenthalte, Verlegungen auf Intensivstationen, Todesfälle) auf die deutliche Trendwende hin, die für einen signifikanten und nachhaltigen Rückgang der Epidemie erforderlich ist.
..bestätigte tägliche Fallzahlen…Wie unsicher und fehlerbehaftet diese PCR-Test-Positiven Werte sind, ist mittlerweile hinlänglich bekannt.
Es könnte sich dabei jedoch um eine Unterschätzung der tatsächlichen Reproduktionszahl handeln, da die Testpositivität kontinuierlich hoch ist (20-30 %) und die Krankenhauseinweisungen verspätet gemeldet werden.
...Testpositivität kontinuierlich hoch… Wenn eine einheitliche schweizweite Regelung/Standardisierung für die Anzahl Zyklen (nicht mehr als 30, um eine konkrete Aussage zum Erkrankungs-Potential und vor allem zur Ansteckungsgefahr zu machen) vorliegen würde, sänke dieser Wert sofort.
Siehe Policy Brief vom 6. November.
Policy Brief vom 6. November… Seit Wochen werden Horrorprognosen verbreitet, die auf fehlerhaften Modellrechnungen basieren, Prognosen, die in der Realität nie eingetreten sind. Aber trotzdem weiterhin zur Begründung der Verschärfung von Massnahmen herangezogen werden.
Die Schweiz muss die Zahl der neuen COVID-19-Fälle schnell und deutlich senken, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass die Kapazität des Gesundheitssystems überschritten wird,…
Kapazität des Gesundheitssystems … Diese Kapazität war im Frühling und ist heute nicht überschritten. Einzelne kleinere Spitäler mit deutlich weniger als 10 Intensivbetten, etwa in den Kantonen Jura und Appenzell, sind zwar an die Grenzen ihrer Intensivbetten-Kapazität gestossen, doch schweizweit kann von einer Überlastung keine Rede sein.
Trotz grosser Anstrengungen zu ihrer Steigerung ist die Spitalkapazität, insbesondere auf den Intensivstationen (ICUs), nahezu ausgelastet und möglicherweise bereits überschritten.
...möglicherweise bereits überschritten….Von der Taskforce des Bundesrates dürfte man erwarten, dass sie hier genaue Daten liefert, die Formulierung «möglicherweise bereits überschritten» dokumentiert die Inkompetenz des Gremiums.
Laut der neuesten Daten aus dem IES-System des KSD haben wir jetzt (am 13. November 2020) im Wesentlichen die volle Kapazität der 885 zertifizierten Intensivbetten für Erwachsene erreicht, mit 867 Patienten auf der Intensivstation, von denen 511 mit Covid-19-Patienten sind.
885 zertifizierten Intensivbetten… Am 12. November waren rund 873 der knapp 1’150 Intensiv-Betten belegt, diese Anzahl liesse sich sofort auf 1’400 Intensivbetten erhöhen – das wurde vom BAG stets gesagt. Die Taskforce sieht aber nur 885 Intensiv-Betten, dafür zertifizierte. Das entspricht einer schlagartigen Reduktion der Kapazität um 37%
Wir schlagen vor, eine Halbierung der täglichen Neuinfektionen alle zwei Wochen oder noch schneller anzustreben. Damit würde die Zahl der neuen Fälle innerhalb von 8 Wochen auf unter 500 pro Tag sinken. Ein Reproduktionswert von unter 0,8 ist erforderlich, um eine Halbierung der täglichen Zahl von Neuinfektionen alle zwei Wochen zu erreichen. Das bedeutet, dass wir erreichen müssen, dass 10 Infizierte im Schnitt nicht mehr als 7-8 Menschen anstecken.
würde….auf unter 500 pro Tag sinken … Eine theoretische Forderung basierend auf wackligen Fallzahlen, basierend auf unzuverlässigem PCR-Test. War früher immer die Rede davon den R-Wert auf 1 zu senken, wird jetzt plötzlich – Strategiewechsel? – ein willkürlich tiefer angesetzter Wert gefordert.
Eine Reproduktionszahl von 0,91, die der jüngsten Schätzung entspricht, würde die Zahl der neuen Fälle in 38 Tagen nur halbieren.Doch eine Halbierung der Zahlen alle 38 Tage würde es der Schweiz nicht erlauben, eine sicherere Ausgangslage für das weitere Management der Epidemie zuschaffen. Konkret würden wir bei diesem Szenario 5 Monate brauchen, .um die Zahl der Neuinfektionen auf unter 500 pro Tag zu senken.
… sicherere Ausgangslage … Die Ausgangslage wird nirgends definiert, schon gar nicht, was daran sicher sein soll.
Abzuwarten, ob die bestehenden Massnahmen ihre volle Wirkung tatsächlich entwickeln, würde zum jetzigen Zeitpunkt nur die möglichen Risiken in Bezug auf die physische und psychische Gesundheit, den Verlust von Menschenleben sowie die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen erhöhen.
Abzuwarten, …volle Wirkung tatsächlich entwickeln …Ohne transparente Beurteilungsgrundlage, anhand einer fragwürdigen Fallzahlenstatistik, ist das Ergebnis der Beurteilung wertlos. Und alles was daraus folgt, willkürlich.
Ein Verweis auf die unsäglichen Kollateralschäden (physischen, psychischen und soziale Probleme), die mit den Massnahmen ausgelöst wurden, fehlt.
Wir gehen davon aus, dass zusätzliche Massnahmen, falls sofort schweizweit umgesetzt, wirksam dabei helfen werden, das oben definierte Ziel zu erreichen:
Schliessung der folgenden Indoors-Veranstaltungsorte: Bars, Restaurants, Sporthallen, Theater, Museen und Konzerte.
Beschränkung privater Zusammenkünfte auf maximal zwei Haushalte.
Schliessungen… Diese geforderten Massnahmen sind nicht evidenzbasiert, da sie sich auf eine falsche Beurteilungsgrundlage (PCR Test) abstützen.
zwei Haushalte… Im öV, im Zug, an Bahnhöfen, treffen dutzende, manchmal hunderte Menschen aufeinander – doch im Privaten soll man sich nur noch sehr begrenzt treffen dürfen – das sind politische Massnahmen ohne epidemiologische Begründung.
Wir empfehlen, die Pflichtschulen vorerst offen zu halten,..
vorerst …Vorerst? Es gibt genügend Studien, die aufzeigen, dass Kinder KEINE Treiber des Infektionsgeschehens sind.
Sollten sich die oben genannten Massnahmen als unzureichend dafür erweisen, die Epidemie einzudämmen, sollte eine vorübergehende Schliessung von nicht lebensnotwendigen Dienstleistungen sowie von Sekundar- und gegebenenfalls auch Grundschulen in Erwägung gezogen werden.
Schliessung …Der Nachweis zur Wirksamkeit dieser Massnahme fehlt.
Eine rasche Verringerung der Fallzahlen ist auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtig. Das Risiko eines überlasteten Gesundheitssystems und einem längeren Zeitraum mit andauernd hohen Fallzahlen beinhaltet neben dem Reputationsschaden auch einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden, auch aufgrund der negativen Auswirkungen einer hohen Unsicherheit auf die Geschäftstätigkeit. Massnahmen zur Verringerung dieses Risikos durch die Senkung der Fallzahlen, sowie der Reduktion der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit geringeren wirtschaftlichen Kosten einher. Öffentliche Mittel sollten rasch zur Verfügung gestellt werden, um Unternehmen und Einzelpersonen, die von Schliessungen und Beschränkungen betroffen sind, zu entschädigen.
Das Risiko eines überlasteten Gesundheitssystems ….Wiederholung der Drohung mit dem Risiko.
Reputationsschaden… Was hat eine angeblich gesundheitsgefährdende Situation mit Reputation zu tun? Die Bevölkerung soll mit verschärften Massnahmen bedacht werden, um eine «annehmbare» Reputation nicht zu gefährden?
..wirtschaftlichen Kosten… Die in keiner Weise abgeklärt und den geforderten Massnahmen gegenüber gestellt wird, wie das die Bundesverfassung in Art. 5 verlangt.
Es ist zwar verständlich, dass jedes einzelne Unternehmen und jeder einzelne Sektor zusätzliche Beschränkungen als nachteilig für das eigene Geschäft ansieht, aber der Schaden (einschliesslich der Kollateralschäden), der durch eine starke und anhaltende Überlastung des Gesundheitssystems verursacht wird, sowie die damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Kosten, wäre weitaus grösser.
...wäre weitaus grösser….Der Beweis fehlt, ein Blick nach Schweden könnte helfen.
Volkswirtschaften mit weniger strengen Massnahmen wirtschaftlich mindestens ebenso stark betroffen sind und mehr Todesfälle zu beklagen haben…
Im logischen Umkehrschluss bedeutet das, dass die strengeren Massnahmen wenig gebracht haben, wenn beide gleich betroffen sind. Umso weniger sind verschärfte Massnahmen sinnvoll.
Prävention ist nach wie vor der beste Weg nach vorn – je länger wir warten, desto stärker müssen die Massnahmen sein und desto mehr werden sowohl die Gesellschaft als auch die Wirtschaft darunter leiden. Je schneller wir handeln, desto effizienter können wir die Krise bewältigen.
…,desto stärker müssen die Massnahmen sein … Erneut eine Behauptung, die Wirksamkeit der Massnahmen ist nicht bewiesen.