Das deutsche Unternehmen BioNTech übernimmt von der Schweizer Novartis die Produktionsstätte für biotechnologische Produkte in Marburg. Dort soll der COVID-19-Impfstoff BNT162b2 produziert werden — für den es allerdings noch gar keine Zulassung gibt. Das berichtet das Fachmagazin transkript.
«Offenbar bezahlt die an der Nasdaq notierte BioNTech SE das Werk mit eigenen Aktien (share purchase agreement)», berichtet das Magazin, und: «Marburg soll die Produktionskapazität des Unternehmens für COVID-19-Impfstoffe um bis zu 750 Millionen Dosen pro Jahr oder über 60 Millionen Dosen pro Monat erweitern, sobald sie voll funktionsfähig ist».
Die Transaktion werde voraussichtlich im vierten Quartal 2020 abgeschlossen werden. BioNTech plane, «hier in der ersten Hälfte des Jahres 2021 bereits bis zu 250 Millionen Dosen von BNT162b2 herstellen zu können».
Traditionswerk, bezahlt mit heisser Luft
Der Kauf verdeutlicht den ökonomischen Irrsinn der Coronakrise — und die Tatsache, daß selbst Weltkonzerne wie Novartis auf das Schneeballsystem Genvakzin-Hoffnung hereinfallen können. Denn nicht nur steht die Zulassung noch aus. Selbst wenn sie, wie erwartet, kommt, bleiben enorme Sicherheitsrisiken und potentielle Schadenersatzklagen in Milliardenhöhe, die auf BioNTech zukommen könnten. Das Werk wäre dann schlimmstenfalls einfach Konkursmasse und die Aktien wertlos.
Dabei ist das bisherige Novartis-Werk nicht irgendeines, wie transkript resümiert:
«Die vormaligen Behringwerke wurden 1904 von Emil von Behring gegründet, der die Antikörper-Impfung gegen Diphtherie und Tetanus entwickelte. Er verwendete das Preisgeld, das er 1901 mit dem Nobelpreis für Medizin erhielt, zur Finanzierung der Produktionsstätte. Seit ihrer Gründung im Jahr 1904 standen die Behringwerke für pharmazeutische und biologische Innovationen, einschließlich der Herstellung von Impfstoffen, was zu einer hochentwickelten Infrastruktur geführt hat. Mit Investitionen von rund 100 Mio. Euro wurde der Standort für die Produktion von Biopharmazeutika sowie Zell- und Gentherapeutika in den vergangenen Jahren neu aufgestellt.»
Zusammengefasst: Novartis verkauft eines seiner renommiertesten Werke in Deutschland an BioNTech und lässt sich dafür in Aktien bezahlen, die im Falle des Konkurses von BioNTech nach potentiell möglichen Schadenersatzklagen wertlos werden könnten.