Afrikanische Staats- und Regierungschefs trafen sich am Sonntag in Kenias Hauptstadt Nairobi zum fünften halbjährlichen Koordinationsgipfel der Afrikanischen Union (AU), berichtet RT. Die Delegationen der 55 Mitglieder diskutierten über die Harmonisierung nationaler und regionaler Politiken, um die sozioökonomische Entwicklung des Kontinents voranzutreiben.
Der kenianische Präsident William Ruto nutzte das Gipfeltreffen, um auf ein neues Finanzierungssystem für die AU zu drängen. Dieses käme den insgesamt 1,39 Milliarden Einwohnern der Union zugute, da die Organisation an der Integration des Kontinents in die Weltwirtschaft arbeite.
Der nigerianische Präsident Bola Tinubu betonte ebenfalls die Einheit und Widerstandsfähigkeit Afrikas. Er wies auch darauf hin, wie wichtig es sei, die Geschichte der Ausbeutung in der Vergangenheit hinter sich zu lassen und sicherzustellen, dass sie sich nicht wiederhole.
Im Gespräch mit RT sagte der Aktivist und Panafrikanismus-Wissenschaftler Mcebo Freedom Dlamini, die Haltung der derzeitigen afrikanischen Staats- und Regierungschefs zeige, dass sie sich der Probleme bewusst seien, mit denen der Kontinent zu kämpfen habe. Dabei betonte er das Versagen des sogenannten globalen Nordens, den Bedürfnissen des Kontinents angemessen zuzuhören.
«Diese Generation von Staats- und Regierungschefs wird beginnen, einen Platz am Tisch zu fordern», prophezeite Dlamini. Er fügte hinzu: Es sei sehr gefährlich, wenn die Staats- und Regierungschefs des Kontinents nicht am Tisch sässen, wenn über die Angelegenheiten Afrikas beraten werde und «die Welt tagt».