Roboter oder «Bots» sind heute im Internet alltäglich. Chatbots werden zum Beispiel für die Automatisierung von einfachen Kundendienst- und Vertriebsaufgaben eingesetzt. Forscher hätten aber versucht, sie auch für anspruchsvollere Aufgaben einzusetzen, berichtet die Epoch Times.
Mittlerweile bestehe 47 Prozent des gesamten Internetverkehrs aus von Bots generierten Inhalten, so eine kürzlich durchgeführte Studie. Gleichzeitig habe die menschliche Aktivität im Internet gerade den niedrigsten Stand seit acht Jahren erreicht.
Fast ein Drittel der Internetnutzer könne gleichwohl nicht mehr erkennen, ob sie mit einer Person interagieren oder mit einem KI-Chatbot. Dies habe eine weitere Studie im April diesen Jahres herausgefunden, wie das Portal erwähnt.
Diese «historische Schnittmenge» aus sich schnell entwickelnder Technologie und abnehmender Wahrnehmung in der Bevölkerung führe bereits zu Problemen in der realen Welt. Mangelnde Transparenz durch die Verschmelzung von Bot und Mensch könne das Vertrauen der Nutzer in ihre Online-Interaktionen beeinträchtigen, so Epoch Times.
Das Thema der «bösen Bots» habe dabei weitreichende Konsequenzen. Der Einfluss bösartiger KI-Interaktionen beschränke sich nicht auf die sozialen Medien. So würden die Maschinen schon Online-Rezensionen für Produkte oder Dienstleistungen schreiben.
Unternehmen wie Amazon oder Google seien mit dem Problem konfrontiert. Gemäss Epoch Times habe die Aktivität von «böswilligen Bots» seit dem letzten Jahr um gut 100 Prozent zugenommen. Dies sei besorgniserregend, auch da sich viele Menschen bei der Kaufentscheidung auf Produktbewertungen verliessen.
Für Online-Betrügereien im Kontext des Bot-Verkehrs stünden die Tore bereits offen. Bei der zunehmend grösseren Schwierigkeit, Bots zu identifizieren, könne man beispielsweise leicht auf Desinformation und Phishing-Betrug hereinfallen.
Auch vor Hackern seien die Roboter nicht sicher. So könnten Chatbots möglicherweise dazu gebracht werden, persönliche Daten von Nutzern zu erfragen. All dies könne sich zu einem ernsten Problem entwickeln. Das Portal zitiert Daniel Cooper, einen Tech-Entwickler und Unternehmer im Automatisierungs-Umfeld:
«Die Verwechslung von Bot und Mensch könnte zu Missverständnissen, Misstrauen und dem Missbrauch persönlicher Daten führen. Es ist, als würde man mit einem Papagei chatten und ihn für einen Menschen halten: Es ist amüsant, bis er Ihre Geheimnisse wiederholt.»
Was kann man tun? Wie kann man sich schützen? Für manche könne das simple «Stecker ziehen» eine Hilfe sein. Also der komplette, zumindest gelegentliche Ausstieg aus dem Netz. Die «Hassliebe der Menschheit zu den sozialen Medien» habe bei vielen Menschen Ängste, Wut und Depressionen ausgelöst. Etwa zwei Drittel der Amerikaner seien der Meinung, dass die Plattformen einen überwiegend negativen Einfluss auf das Leben hätten. Trotzdem werden sie immer mehr genutzt.
Sicherheitsexperten hielten Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen für unerlässlich. Es gebe Strategien, mit denen Nutzer Bots besser erkennen könnten. Generell würden sie empfehlen, Antwortmuster in Chats sorgfältig zu beobachten und die Profile von Gesprächspartnern zu überprüfen.
Ausserdem sei wichtig: «Vertrauen Sie auch auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, könnte das auch so sein.»
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