Polizeibeamte sollten ihre politischen Überzeugungen während des Dienstes nicht zum Ausdruck bringen oder danach handeln. Dieser Auffassung ist der Polizeipräsident der Londoner Metropolitan Police, Sir Mark Rowley, laut dem britischen Telegraph.
Der Polizeichef habe versprochen, die Wokeness aus der Polizeiarbeit zu verbannen. Es sei essenziell, dass die Beamten unparteiisch seien. Nur sehr wenige Anliegen gebe es, denen die Polizei verpflichtet sein sollte.
Oberflächlich betrachtet, klinge dies vernünftig, urteilt das Magazin Spiked. In der Vergangenheit sei es allzu locker gesehen worden, wenn Beamte sich offen mit modischen politischen Anliegen verbunden hätten. Als Beispiele werden Black-Lives-Matter-Proteste oder Aktionen der «Extinction Rebellion» genannt. Auch habe die «Met» Streifenwagen, die in den Regenbogenfarben der Pride-Flagge geschmückt sind.
Die Politisierung der Polizei habe schwerwiegende Folgen, die über solche symbolischen Gesten hinausgingen, erklärt das Magazin. In Teilen des Vereinigten Königreichs sei die Identitätspolitik zu einer ernsthaften Bedrohung für die Meinungsfreiheit geworden. Sie habe dazu geführt, dass die Polizeikräfte alles daran setzten, Personen zu verhaften oder gegen sie zu ermitteln, die gegen die woke Orthodoxie verstiessen.
Beispielsweise habe die Polizei von Humberside 2019 gegen den ehemaligen Polizisten Harry Miller ermittelt, um «seine Denkweise zu überprüfen». Miller hatte einen Limerick getwittert, in dem er sich über die Trans-Ideologie lustig machte.
Weil sie Aufkleber mit der Botschaft, dass Männer nicht in Frauengefängnisse gehören, an Laternenpfählen angebracht hatte, wurde die feministische Aktivistin Jennifer Swayne 2022 von der Polizei von Gwent verhaftet.
Wegen eines angeblichen Hassverbrechens wurde letzte Woche ein Tory-Ratsmitglied von der Polizei in Northamptonshire festgenommen, berichtet Spiked weiter. Anthony Stevens hatte ein Video veröffentlicht, in dem die Verhaftung eines christlichen Strassenpredigers in London kritisiert wurde.
Wenn die Beamten doch bei der Festnahme von Gewaltverbrechern den gleichen Enthusiasmus an den Tag legen würden wie bei der Verhaftung von Gedankenverbrechern, wünscht das Portal. Aus diesem Grund sei das Einschreiten von Polizeichef Rowley zu begrüssen.
Allerdings seien ähnliche Versprechen führender Beamter bisher oft nicht in die Tat umgesetzt worden. Auch die Apelle von Premierminister Rishi Sunak und Innenministerin Suella Braverman, der woken Polizeiarbeit ein Ende zu setzen, seien auf taube Ohren gestossen.
Vielleicht sei es an der Zeit zuzugeben, dass die britische Polizei «institutionell woke» ist – und dass nichts weniger als eine grundlegende Reform dies ändern wird, konstatiert Spiked.
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