Die Organisation «Rettet den Regenwald» schlägt Alarm, was die tropischen Regenwälder in dem afrikanischen Land Liberia angeht:
«Liberias Regierung ist dabei, eine Million Hektar Wald an die Firma Blue Carbon zu verscherbeln. Das Unternehmen aus dem Öl-Emirat Dubai will durch den angeblichen Schutz von Regenwäldern in Westafrika sogenannte Carbon Credits verkaufen, die klimaschädliche Emissionen ausgleichen sollen.»
Tatsächlich jedoch bedrohe der Deal die Rechte der Bevölkerung – und nütze weder den Wäldern noch dem Klima. Die Regenwälder des westafrikanischen Landes, die ohnehin im Rekordtempo abgeholzt würden, würden damit einer weiteren Rodungsgefahr ausgesetzt.
Die Organisation hat daher eine Petition gestartet, die sich unter anderem an die deutsche Bundesregierung wendet.
Bei Carbon Credits (Kohlenstoff-Gutschriften) handelt es sich um ein übertragbares Finanzinstrument, das von Regierungen oder unabhängigen Zertifizierungsstellen als Emissionsreduzierung zertifiziert ist und dann gekauft oder verkauft werden kann.
Für den angeblichen Schutz von Regenwäldern in Liberia wolle die Firma, die Sheikh Ahmed Dalmook Al Maktoum gehört, einem Mitglied von Dubais königlicher Familie, deren Reichtum auf Öl und Gas beruht, eben solche Carbon Credits kassieren. Diese wolle sie dann an Kunden verkaufen, die damit auf dem Papier CO2-Emissionen ausgleichen können.
«Mit dem Deal lägen rund eine Million Hektar Land für 30 Jahre in den Händen von Blue Carbon – rund zehn Prozent der Fläche Liberias», so «Rettet den Regenwald».
Liberianische und internationale Umweltschutzorganisationen sind daher äusserst besorgt. Jonathan W. Yiah vom Sustainable Development Institute (SDI) etwa wird mit folgenden Worten zitiert:
«Der Entwurf des Blue-Carbon-Abkommens verstösst gegen die fortschrittlichen Land- und Forstwirtschaftsgesetze Liberias, die die freie, vorherige und informierte Zustimmung der Gemeinschaften schützen. Es ist zu erwarten, dass den Einheimischen eine Million Hektar ihres traditionellen Landes genommen wird und sie ihrer Lebensgrundlage beraubt werden.»
Selbst Organisationen wie «Rettet den Regenwald», die die offizielle Sicht auf den Zusammenhang von CO2 und Klima teilen, ziehen das Fazit: «Ausgleichszahlungen und Carbon Credits sind eine Scheinlösung.»
Und es geht nicht nur um Liberia. «Darüber hinaus hat Blue Carbon Absichtserklärungen mit den Regierungen von Papua-Neuguinea, Tansania, Sambia, dazu Simbabwe und womöglich Angola geschlossen», so «Rettet den Regenwald».
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