Laut der israelischen Regierung besteht deren Ziel im gegenwärtigen Krieg in Gaza darin, die Hamas zu zerstören. Dafür nimmt Israel anscheinend den Tod von Tausenden von Zivilsten und die Vertreibung des Grossteils der Bevölkerung der Enklave in Kauf. Es stellt sich allerdings die Frage, ob noch andere Absichten dahinterstecken.
Natural News weist auf Spekulationen hin, Israels Interesse am Bau einer Alternative zum Suezkanal könnte ein solcher weiterer Grund für das Vorgehen der Netanjahu-Regierung sein. So schmiede Israel zusammen mit den USA bereits seit den 1960er Jahren Pläne für den Bau eines Suezkanal-Konkurrenten.
Das Portal merkt an: Der Suezkanal sei eine sehr lukrative Handelsroute für Ägypten. Da derzeit 20 Prozent des gesamten Welthandels über ihn abgewickelt würden, biete sich hier eine grosse Chance. Dabei sei insbesondere zu bedenken, dass viele westliche Länder es vorziehen würden, im Welthandel nicht von Ägypten abhängig zu sein, da das Land eng mit Russland verbunden sei.
Der vorgeschlagene israelische Kanal, der als Ben-Gurion-Kanal-Projekt bezeichnet wird, würde in der Nähe der Hafenstadt Eilat am Golf von Akaba nahe der israelisch-jordanischen Grenze beginnen und durch das Arabah Tal fliessen. Anschliessend würde er nördlich um den Gazastreifen herumführen, um schliesslich in Ashkelon in das Mittelmeer zu münden. Die Durchquerung des Gazastreifens wäre jedoch eine direktere Route darstellen.
Quelle: Google Maps/Business Insider
Natural News verweist auf freigegebene Dokumente vom Juli 1963, denen zufolge das US-Energieministerium an der Ausarbeitung eines Plans beteiligt war, Hunderte von Atomexplosionen unter dem Boden der Negev-Wüste zu zünden, um den Kanal zu ermöglichen. In dem Dokument heisst es:
«Ein solcher Kanal wäre eine strategisch wertvolle Alternative zum gegenwärtigen Suezkanal und würde wahrscheinlich in hohem Masse zur wirtschaftlichen Entwicklung der umliegenden Region beitragen.»
Während 130 Meilen des vorgeschlagenen 160-Meilen-Kanals in einem damals «praktisch unbesiedelten Wüstengebiet» lagen, wäre das grösste Hindernis für den Plan die Umsiedlung der im Gazastreifen lebenden Menschen. Das Dokument stellt zudem fest:
«Ein weiteres Problem, das nicht berücksichtigt wurde, ist das der politischen Durchführbarkeit, da die arabischen Länder, die Israel umgeben, wahrscheinlich starke Einwände gegen den Bau eines solchen Kanals erheben würden.»
Der neue Kanal wäre zwar etwa ein Drittel länger als der Suezkanal, könnte aber effizienter sein und mehr Verkehr bewältigen, was finanziell attraktiv wäre. Natural News erklärt weiter:
«Die Parteien, die den Kanal kontrollieren, werden einen übergrossen Einfluss auf die globalen Versorgungswege für Getreide, Öl und Schifffahrt haben. Wenn der Gazastreifen aus dem Weg geräumt ist, könnte der Kanal problemlos gebaut werden und Umleitungen wären nicht erforderlich.»
Natural News zufolge würde der Kanal Israel zu einem wichtigen Akteur im globalen Seehandel machen. Das Portal schliesst:
«Einige glauben, dass es im Interesse von Premierminister Benjamin Netanjahu wäre, diesen Weg weiterzuverfolgen, da er mit schwindender öffentlicher Unterstützung in Israel konfrontiert ist. Die Tatsache, dass Ägypten – und damit auch Russland – den Welthandel weitaus weniger kontrollieren würde, macht es auch für viele andere Länder zu einer attraktiven Perspektive. Was in Gaza geschieht, ist für viele von uns nur schwer zu begreifen, aber wenn man dem Geld folgt, wird klar, dass hinter der Geschichte viel mehr steckt.»
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