Am 24. Januar 2022 hat die «Neue Presse Coburg» folgenden Brief in ihrer Printausgabe veröffentlicht. Es ist eine Antwort des Lesers Ully Günther auf mehrere Artikel im Lokalteil der Zeitung. Da der Kommentar deutlich macht, wie sehr bei der Berichterstattung mit zweierlei Mass gemessen wird, hat er auch überregionale Bedeutung.
Journalismus behandelt alle gleich oder? Wie kommt es dann, dass wenn wenige Befürworter der Corona-Massnahmen einmal demonstrieren, dies als «friedlicher Protest» bezeichnet wird, der angeblich stellvertretend für die grosse Mehrheit der Bevölkerung steht.
Wenn aber über Monate viele Gegner friedlich demonstrieren in mittlerweile über 1500 deutschen Städten, dann heisst es, sie seien eine kleine Minderheit und ihre in aller Regel friedlichen Demos werden rhetorisch brutalisiert zu «Aufmärschen».
Und wie kommt es, dass Gegner der Corona-Massnahmen in der Zeitung als «Dummdenker» diffamiert werden dürfen von einer Frau, die, laut Autor, angeblich eine regelrechte Coronafachfrau ist und nun den friedlichen Protest der angeblich grossen Mehrheit in Hildburghausen organisiert. Die Front-Frau der Korrektdenker sagt, sie sei wütend, weil sie sich bei einer Ungeimpften angesteckt habe. Woher weiss die Dame das denn? Bei einem verbreiteten und unsichtbaren Virus kann kein Mensch definitiv wissen, wo er sich angesteckt hat, wenn er Kinder erzieht und zur Arbeit geht wie diese Frau schon gar nicht.
Aber Korrektdenker dürfen ungeprüft scheinbar alles verbreiten, das Virus der Diffamierung ebenso wie das Virus der falschen Tatsachenbehauptung. So dürfen auf dem Coburger Markt unwidersprochen 400 Kerzen entzündet werden für die 298 Opfer in Coburg Stadt und Landkreis (zusammen ca. 125’000 Einwohner), von denen auch im zweiten Winter weder journalistisch noch medizinisch präzise geklärt wird, wer nun an und wer schwerst krank und hochbetagt mit Covid verstorben ist.
Stattdessen darf der Vorsitzende des Coburger Hausärztevereins ungeprüft eine impfbegeisterte und argumentativ teils abenteuerliche Stellungnahme veröffentlichen, während das Interview mit dem kritischen Arzt Thomas Kreisler einem Verhör gleicht und jede seiner Antworten einem in Teilen ans Absurde grenzenden Faktencheck unterzogen wird. Wenn ich die aufgeführten Fakten checke, so komme ich zu dem Ergebnis, dass hier eine erschreckende Ungleichbehandlung Andersdenkender vorliegt.
Ully Günther
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Auf der Webseite der «Neuen Presse» ist der Leserbrief nicht zu finden. Corona Transition hat ihn mit freundlicher Genehmigung des Autoren bekommen.
Leserbrief von Ully Günther, Neue Presse Coburg, 24.Januar 2020
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