Die Sanktionen und die Propaganda gegen Russland treiben seltsame russophobe Blüten:
«Haben Sie einen russischen Pass? (...) Es tu mir Leid, aber ich kann ihnen das Wasser nicht verkaufen.»
Dies soll eine Verkäuferin des Aelia Duty Free Shop am Flughafen Fiumicino in Rom am Sonntagnachmittag einer Russin namens Anna gesagt haben, als diese eine Flasche Wasser bezahlen wollte. Die Frau berichtet darüber in einem am Flughafen aufgenommenen Video, das in den sozialen Medien viral ging. Wie der Corriere della Sera mitteilt, handelt es sich bei dem Geschäft um den grössten Duty Free Shop in Europa, der vom multinationalen Unternehmen Lagardere betrieben wird.
Anna spricht perfekt italienisch und erklärt in dem Video, sie lebe seit zehn Jahren mit einer regulären Aufenthaltsgenehmigung in Italien. Als Erklärung für die abweisende Haltung habe ihr die Verkäuferin gesagt:
«Lesen Sie mal auf der Website des Aussenministeriums nach, da steht alles drin. Wir können Ihnen weder Wasser noch sonst etwas verkaufen. (...) Wegen dem, was ihr getan habt.»
Annas Proteste blieben erfolglos. Sie stellte fest, dass ihr während ihres zehnjährigen Aufenthaltes in Rom so etwas noch nie passiert sei:
«Ich zahle Steuern wie jeder andere, ich habe die gleichen Rechte wie die Italiener». Sie schliesst mit bitterem Unterton, indem sie Orwell paraphrasiert: «Es ist wahr, dass Gleichheit für alle gilt, aber es gibt immer jemanden, der gleicher ist als andere.»
Aeroporti di Roma (ADR), das Unternehmen, das den Flughafen betreibt, entschuldigte sich laut dem Corriere della Sera bei der Frau in den sozialen Medien:
«Liebe Anna, wir sind bestürzt und bedauern den Vorfall. Das geschilderte Verhalten entspricht absolut nicht den Standards, die bei den Geschäftspartnern von ADR gelten. Wir haben deinen Bericht sofort an den Betreiber des Duty-Free-Shops weitergeleitet, der sofort Ermittlungen eingeleitet hat und in den nächsten Stunden die entsprechenden disziplinarischen Massnahmen ergreifen wird. Respekt vor den Menschen, den Regeln und der Höflichkeit gegenüber den Passagieren sind sowohl für die ADR als auch für ihre am Flughafen tätigen Partner obligatorisch.»
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