Es klingt wie das Drehbuch von Frankenstein 2.0 — ist aber wissenschaftlicher Alltag in Zeiten der Coronakrise. «Um zu untersuchen, was das neuartige Coronavirus im Körper anrichtet, züchten Forscher nun Miniaturorgane im Labor», schreibt das Fachblatt Spektrum, und erklärt, daß «Studien an diesen Organoiden die Vielseitigkeit des Virus» enthüllen.
Gleich mehrere Arbeitsgruppen stellen Spektrum zufolge Organoide her, «um herauszufinden, wohin das Virus im Körper wandert, welche Zellen es infiziert und was für Schäden es anrichtet».
»Das Schöne an Organoiden ist, dass sie der wahren Morphologie von Geweben ähneln«, zitiert das Blatt Thomas Efferth, Zellbiologe an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.
Die Methode ist indes nicht unumstritten. Denn für die Herstellung von Organoiden benötigt man menschliche Zellen: embryonale Stammzellen, Körperzellen, die in einen ursprünglicheren Zustand versetzt werden oder die Ausgangszellen von Organen.
Insbesondere Stammzellen aus Embryonen sind ethisch umstritten.