Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am 18. Dezember 2023 die endgültige Zusammensetzung der Gruppe bekannt gegeben, die mit der Entwicklung von Transgender-Leitlinien für 2024 beauftragt ist.
Die Richtlinien sollen sich auf fünf Bereiche konzentrieren, darunter «genderaffirmative» Versorgung und Gesundheitspolitik, medizinische Ausbildung, Versorgung von Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität zwischenmenschliche Gewalt erlebt haben, und «rechtliche Anerkennung der selbstbestimmten Geschlechtsidentität».
Die Society for Evidence Based Gender Medicine (SEGM) hat jedoch Bedenken hinsichtlich der Voreingenommenheit der Guideline Development Group (GDG), der unzureichenden öffentlichen Debatte und des überstürzten Prozesses, mit dem die Leitlinien entwickelt werden.
Insbesondere kritisiert SEGM, dass Mitglieder der GDG starke persönliche Meinungen zugunsten einer «genderaffirmativen» Herangehensweise vertreten und dass es an Diversität in den Ansichten fehlt. Die NGO stellt zudem fest, dass bei mehreren Mitgliedern potenzielle Interessenkonflikte bestehen, darunter die Zugehörigkeit zu Organisationen, die mit dem Thema Gender verbunden sind. Die Gruppe wird voraussichtlich vom 19. bis 21. Februar 2024 tagen.
SEGM befürchtet, dass die eilige Entwicklung der Leitlinien zu voreingenommenen und wenig vertrauenswürdigen Empfehlungen führen könnte. Die Kliniker und Forscher der NGO empfehlen deshalb, dass die WHO den Prozess pausiert und die genannten Bedenken angeht, um sicherzustellen, dass die Leitlinien für die «Geschlechtsdysphorie» bei Jugendlichen objektiv und glaubwürdig sind.
*********
Die SEGM ist «eine internationale Gruppe von über 100 Klinikern und Forschern, die sich über den Mangel an qualitativ hochwertigen Belegen für den Einsatz von hormonellen und chirurgischen Eingriffen als Erstbehandlung für junge Menschen mit Geschlechtsdysphorie Sorgen machen. Wir repräsentieren Fachwissen aus einer Reihe von klinischen Disziplinen».