«Die Trans-Bewegung ist eine der gewalttätigsten Bewegungen», sagte Michael Shellenberger im Interview mit der italienischen Zeitung La Verità. Der US-Journalist ist wütend, denn es gehe um Ärzte, die, verblendet von ihrer Ideologie, absichtlich mit Hormontherapien und Operationen zur Geschlechtsumwandlung an Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Erwachsenen experimentiert haben. Dadurch seien diese in vielen Fällen für immer geschädigt worden. Er machte klar:
«Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat eine Lüge akzeptiert: dass es möglich ist, das Geschlecht zu ändern. Es ist an den Bürgern, sich dagegen aufzulehnen. Sie kommen, um eure Kinder zu holen.»
Shellenberger ist bereits bekannt dafür, mit den «Twitter-Files» die Online-Zensur aufgedeckt zu haben, die während der «Pandemie» von den Behörden gegen jede kritische Stimme ausgeübt wurde. Nun nimmt er sich die Gender-Medizin vor: Eine Reihe von Medikamenten und chirurgischen Eingriffen, die von denjenigen, die ihr eigenes Geschlecht nicht anerkennen, zur sogenannten «Geschlechtsbestätigung» eingesetzt werden.
Wie La Verità mitteilt, gründete Shellenberger die unabhängige investigative Organisation Environmental Progress, die Gespräche aus internen Foren der World Professional Association for Transgender Health (Wpath) veröffentlichte. Daraus geht hervor, dass die Praktiken der Gender-Medizin weder wissenschaftlich, noch erprobt oder gar sicher sind.
Noch schlimmer sei, dass die Mitglieder von Wpath in dem Wissen handeln würden, Opfer zu schaffen, und dies ohne echte informierte Zustimmung. Umso bedenklicher ist, dass sich die US-amerikanische Ärztevereinigung, die Endocrine Society, die US-amerikanische Akademie für Kinderheilkunde und Tausende von Ärzten in der ganzen Welt auf dieses Gremium verlassen, das als weltweit führende Autorität auf dem Gebiet der Gender-Medizin gilt. La Verità erläutert:
«Kurzum, die Ethik wird ignoriert und die Deontologie mit Füssen getreten, obwohl es sich um Eingriffe mit starken Auswirkungen auf die Gesundheit handelt. Die Massnahmen reichen von der Abgabe von Medikamenten (Verabreichung von hochdosierten Hormonen und Pubertätsblockern) bis hin zu chirurgischen Eingriffen (Verstümmelung der Brüste und der Geschlechtsorgane), die auf eine Geschlechtsumwandlung oder sogar deren Rückgängigmachung abzielen. Das Ziel ist eine dystopische ‹Geschlechtsneutralität›. Die Verletzungen, denen sich die Betroffenen unterziehen, werden in den Chatrooms mit zynischer Gleichgültigkeit beschrieben, aber sie führen zu Sterilisierung, Verlust der Sexualfunktionen, Lebertumoren und sogar zum Tod.»
Zu den Opfern, über die die ‹Experten› sprechen, gehören gemäss La Verità ein 10-jähriges Mädchen, ein 13-jähriger Teenager mit Entwicklungsverzögerungen sowie Menschen mit Schizophrenie und anderen schweren psychischen Erkrankungen. In ihren Gesprächen hätten die Ärzte immer wieder erklärt, sie wüssten, dass viele Kinder und ihre Eltern nicht verstehen, welche Auswirkungen Pubertätsblocker, Hormone und Operationen auf ihren Körper haben. «Dennoch bleiben sie standhaft, praktizieren weiter und setzen sich für die Gender-Medizin ein.»
In diesem exklusiven Interview mit der Zeitung spricht Shellenberger über diese Gespräche, den Kontext, der sie ermöglicht hat, und ihre Folgen. Der Journalist erklärt:
«Ich werde nie vergessen, wo ich war, als ich die Akten zum ersten Mal las: Es war eine schockierende Erfahrung. Jahrelang habe ich das Problem geleugnet und mich geweigert zu glauben, dass es so weit verbreitet ist, bis ich mit der Wahrheit in Berührung kam. Das Befremdlichste war, das Verhalten von Ärzten, Therapeuten und Chirurgen zu sehen, die sich eigentlich um schwache Menschen kümmern sollten und die eine Genitaloperation an einem schizophrenen Obdachlosen diskutierten.
Mir war, als würden sich Texte aus dem 16. Jahrhundert konkretisieren, in denen die Gräuel beschrieben werden, die an Geisteskranken verübt werden: erschreckend. Ich lade die Menschen ein, die Dokumente zu lesen, um eine Vorstellung davon zu bekommen. Diejenigen, die sich dazu nicht in der Lage fühlen, sollten wissen, dass die Geschehnisse in unserem 70-seitigen Bericht [von den 170 Seiten der Gesprächsprotokolle] zusammengefasst sind, aus dem eine Brutalität hervorgeht, die an Hexerei grenzt, eine medizinische Quacksalberei, wie sie seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen wurde.»
La Verità merkt an, dass in den Chats auch von der Behandlung sehr junger Patienten die Rede ist und erinnert dabei an das kürzliche Verbot von Pubertätsblockern seitens der englischen Gesundheitsbehörde NHS. Shellenberger ist der Ansicht, dass das Ende der Gender-Medizin «unausweichlich» ist:
«Diese unkontrollierten und grausamen Experimente an Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Erwachsenen dürfen nicht weitergehen. Wenn es in unserer Gesellschaft weiterhin Redefreiheit gibt, werden diese Missbräuche ein Ende haben: Es ist nur eine Frage der Zeit. Ich denke, dass das Verbot von Pubertätsblockern nach England auch in die USA kommen wird: Ich lebe in Kalifornien und werde unseren Gouverneur für diese Missbräuche zur Rechenschaft ziehen.»
Der Journalist hofft, dass dies eines der Themen des Wahlkampfes um die US-Präsidentschaft sein wird. Die meisten Menschen seien dagegen, dass Kindern Hormone verabreicht werden, welche die sexuelle Entwicklung blockieren, oder dass sie operiert werden. Die Republikaner und Donald Trump selbst hätten sich bereits gegen diese Behandlungen ausgesprochen, während die Demokraten auf der «falschen Seite» stehen würden:
«Und sie werden dafür bezahlen: Sie werden in die Geschichtsbücher eingehen, weil sie diesen Horror nicht gestoppt haben.»
Dass es so weit kommen konnte, dass sogar der «männliche Zyklus» oder die Anwesenheit von Männern im Frauensport und in Gefängnissen akzeptiert werden, führt Shellenberger auf den Wegfall des kritischen Denkens, Konformismus und Mediendruck zurück. Er erläutert:
«Die Wurzel liegt darin, dass die Trans-Bewegungen sich als eine andere Form der Homosexualität ausgegeben und sich den Schwulenbewegungen angeschlossen haben. Letztere haben sich, als sie alles bekommen hatten, was sie wollten, nicht zurückgezogen. Sie haben sich stattdessen von einer Gruppe sehr mächtiger, an Autogynophilie [wenn Männer davon sexuell erregt werden, sich selbst als Frau zu erleben] erkrankte Männer vereinnahmen lassen, die verlangten, als das anerkannt zu werden, was sie nicht sind. Sie betrieben auch Wortspiele, angefangen mit dem pseudowissenschaftlichen Begriff ‹Gender›.»
Leider habe sich die gesamte Gesellschaft, einschliesslich der Ärzte, Lehrer und Eltern, hypnotisieren lassen, um an das Trans-Phänomen und die Möglichkeit eines Geschlechtswechsels zu glauben, so Shellenberger:
«Aber die biologischen Geschlechter sind zwei, Punkt. Das ist unumstösslich, wie das Gesetz der Schwerkraft. Und es gibt nichts, was man tun kann, um sein Geschlecht zu ändern; allenfalls kann man zu kosmetischen Operationen greifen, um wie das andere Geschlecht auszusehen. Heute akzeptiert die wissenschaftliche Gemeinschaft jedoch diese ungeheuerliche Lüge, die Medien fördern sie, das Bildungssystem macht mit. Und diejenigen, die sich dagegen wehren, indem sie darauf hinweisen, dass die Realität nicht verändert werden kann, werden von einer Gruppe von Psychopathen zum Schweigen gebracht, die dich bedrohen, deine Karriere boykottieren und deinen Ruf zerstören.»
Shellenberger meint, man könne durch Widerstand aus dieser Situation wieder rauskommen. Heute täten das nur Konservative, Feministinnen, Lesben und kleine Gruppen von Eltern – eine seltsame Koalition, die sich seiner Meinung nach vergrössern wird, sobald klar wird, dass «sie unsere Kinder holen wollen»:
«Die heute in den USA weit verbreitete Vorstellung, dass diejenigen, die sich unwohl fühlen und vielleicht mit Selbstmord drohen, mit Pubertätsblockern, Hormonen und Operationen behandelt werden sollten, ist wahnsinnig. Das erinnert an die Lobotomien und Sterilisationen des letzten Jahrhunderts und ist Teil eines eugenischen Plans. Die Trans-Bewegung ist eine der gewalttätigsten Bewegungen, die groteske und unmoralische medizinische Experimente an jungen Menschen durchführt und ihnen vorgaukelt, dass es möglich ist, das Geschlecht zu wechseln. Das Problem ist, dass die Institutionen so schwach und korrupt sind, dass sie Kinder, Jugendliche und schutzbedürftige Erwachsene nicht schützen, sondern ihnen schaden.»
Von den Wpath-Mitgliedern habe nur der ehemalige Präsident Jamison Green regiert, so der Journalist. Er habe lediglich wiederholt, dass sie medizinische Hilfe zur Behandlung von geschlechtsspezifischem Unbehagen leisten würden. Das Problem sei, dass genau diese Fachleute das geschlechtliche Unbehagen erfinden und damit Verwirrung bei Kindern und Jugendlichen, die eigentlich nur beruhigt werden sollten, stiften würden. Marci Bowers, die derzeitige Präsidentin der Vereinigung, habe in einer «lächerlichen Erklärung» von «genitaler Vielfalt» gesprochen, einem «geisteskranken Unsinn». «Sie muss zurücktreten, Wpath muss geschlossen werden, und es muss eine Untersuchung der Geschehnisse eingeleitet werden», fordert Shellenberger.
Danach gefragt, betont er zum Schluss die Wichtigkeit der Meinungsfreiheit, um «die Schwächsten zu verteidigen»:
«Die Menschen müssen verstehen, dass wir nur noch einen Schritt vom Totalitarismus entfernt sind: Sie wollen die ganze Welt der Informationen kontrollieren. Denken Sie daran, dass Twitter vor der Ankunft von Elon Musk diejenigen suspendierte, die sich weigerten, das falsche Pronomen zu verwenden. Jetzt wird Europa vom Digital Services Act bedroht, einem unheilvollen Gesetz, das die staatliche Zensur erlaubt. Es gibt eine Konvergenz zwischen einem medizinischen System, das Kindern schadet, den Medien, die die Zerstörung ihrer Körper fördern, und einer staatlichen Kommunikation, die die Realität zensiert und sicherstellt, dass wir an einer riesigen Lüge teilnehmen. Der Widerstand der Bürger ist notwendig. Diese unheimlichen Leute wollen eure Kinder, um an ihnen Experimente durchzuführen, und das muss gestoppt werden: Das ist die Botschaft, die Eltern hören müssen.»
**********************
Unterstützen Sie uns mit einem individuellen Betrag oder einem Spenden-Abo. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere journalistische Unabhängigkeit. Wir existieren als Medium nur dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank!
Oder kaufen Sie unser Jahrbuch 2023 (mehr Infos hier) mit unseren besten Texten im Webshop:
Kommentare