Zu den Entwicklungen in Bezug auf den Ukraine-Krieg hat Glenn Greenwald eine bemerkenswerte Vorhersage getroffen. Auf X postete der US-Journalist, der weltweit bekannt wurde, als er die von Edward Snowden 2013 übermittelten Dokumente zum streng geheimen NSA-Überwachungsprogramm PRISM aufbereitete und im Juni 2013 im Guardian zusammen mit einem Interview Snowdens veröffentlichte, folgendes Statement:
«Nächstes Jahr um diese Zeit werden noch etwa 15 Leute zugeben, dass sie dieses Blutvergießen und das Debakel der USA, die diplomatische Lösungen blockieren und stattdessen diesen sinnlosen Krieg in der Ukraine anheizen, unterstützt haben. Alle anderen werden so tun, als wären sie dagegen gewesen. US-Kriegspropaganda ist immer falsch.»
Quelle: X-Account von Glen Greenwald
Das würde dann so ähnlich ablaufen wie beim zweiten Irak-Krieg, der Ende März 2003 losgetreten wurde, wie Tyler Durden von Zerohedge dazu anmerkt.
Auch da seien zunächst «alle an Bord», also dafür gewesen, bis sie plötzlich umschwenkten. Und diejenigen, die sich die ganze Zeit über schrecklich geirrt hatten, seien plötzlich verstummt und hätten ihre frühere «Torwächterei» und ihre wütenden Anklagen gegen die «andere Seite», deren «unpopuläre» Vorhersagen sich als richtig erwiesen hätten, vergessen.
In der Tat sollte sich die Behauptung, die diesen Krieg erst möglich gemacht hatte, nämlich dass der Irak unter seinem damaligen Staatspräsidenten Saddam Hussein über Massenvernichtungswaffen verfügte, nachweislich als Lüge herausstellen. Die FAZ schrieb in diesem Zusammenhang 2004 in dem Artikel «Keine Massenvernichtungswaffen»:
«Nach verschiedenen Zwischenberichten der für die Suche nach den im Irak vermuteten Massenvernichtungswaffen zuständigen Iraq Survey Group (ISG), kommt auch der knapp 1.500 Seiten starke Abschlussbericht der ISG zu dem Ergebnis, dass der ehemalige irakische Diktator Saddam Hussein zum Beginn der amerikanisch geführten Invasion Ende März 2003 nicht über solche Waffen verfügte.»
Wie sehr vor allem auch die Medien damals auf Linie der US-Regierung waren, verdeutlicht ein Meinungsbeitrag der Washington Post vom 5. Februar 2003 mit der Überschrift «Irrefutable» (unwiderlegbar), den Zerohedge ausschnittsweise zeigt. Darin heißt es:
«Es ist kaum zu bezweifeln, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfügt (...) Die Beweise von [US-Außenminister Colin] Powell (...) waren überwältigend. Senator Joseph R. Biden Jr., der ranghöchste Demokrat im Ausschuss für auswärtige Beziehungen, nannte sie ‹überzeugend und unwiderlegbar›.»
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