Bei der Meldung des Telegraph vom ersten September konnte man denken, dass das ein Scherz sei: «Immobilienbesitzern, die sich nicht an die neuen Energievorschriften halten, droht Gefängnis. Die Minister wollen neue Straftatbestände einführen und die Strafen erhöhen, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen.»
Unter den regierenden Tories brach Unruhe aus. Und nun kommt die Kehrtwende: Premierminister Rishi Sunak verschob das Verkaufsverbot für neue Benzinautos von 2030 auf 2035, das Verkaufsverbot für neue Ölkessel von 2026 auf 2035.
Ausserdem versprach er, keine neuen Steuern einzuführen, um den Verzehr von Fleisch oder das Fliegen zu erschweren und schloss Anordnungen für Autofahrer zur Bildung von Fahrgemeinschaften aus, wie Achgut berichtet. Der Knast für Hausbesitzer ist damit auch vom Tisch.
Das ist zwar keine Konterrevolution, aber es ist ein schwerer Rückschlag für die Klimaideologie, wonach Ziel, Begründung und Zeitplan der Klimapolitik sakrosankt sind und koste es, was es wolle, durchgezogen werden müssen.
Der Kampf um die richtige Klimapolitik ist in Grossbritannien voll entbrannt: in den Medien, im Parlament und innerhalb der regierenden konservativen Tory-Partei.
In den hiesigen Medien wird der Kurswechsel mit einer gewaltigen Portion Hysterie begleitet - «Auf welchem Planeten lebt er denn?» titelt Tamedia und lässt jeden journalistischen Abstand vermissen.
Wenn Rishi Sunak aber seinen Schritt zu mehr klimapolitischer Vernunft politisch überlebt, könnte dies das Ende der gegenwärtigen westlichen Klimahysterie einläuten.
Und das wäre, wie zum Beispiel Hans-Werner Sinn begründet hat, ganz gut.
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