In Italien hat ein Unternehmen namens Nutrinsect grünes Licht für den Verkauf von Insektenmehl für den menschlichen Verzehr erhalten. Ursprünglich durfte das Unternehmen das Mehl nur als Tierfutter verkaufen, aber nun hat es die Lizenz, es auch für den menschlichen Verzehr anzubieten. Das Unternehmen trotzt dabei den Richtlinien der Regierung Meloni, die sich gegen Insekten in Lebensmitteln wehrt.
Die EU hatte bereits Anfang 2023 den Verkauf von Insekten, insbesondere von Grillen, Heuschrecken und Käferlarven, für den menschlichen Verzehr genehmigt.
Nutrinsect hebt die ernährungsphysiologische Wertigkeit, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit seines Mehls hervor. Das Unternehmen behauptet, dass der Geschmack dem von Kürbiskernen, Haselnüssen entspreche – und sogar ein wenig an Krabben erinnere. Die treibende Kraft hinter dieser Geschäftsinitiative ist das Bestreben, eine alternative, nachhaltige Proteinquelle bereitzustellen.
Seit 2020 werden Millionen von Grillen in der Fabrik von Nutrinsect in Montecassiano gezüchtet und wärmebehandelt. Anschliessend werden sie eingefroren und zu Pulver gemahlen.
Es wird besonders darauf hingewiesen, dass die Zucht von Insekten im Vergleich zur Viehzucht geringere Ressourcen und Platz benötigt, während die Treibhausgasemissionen nahezu null sind. Der Markt für «essbare» Insekten in Europa wird bis 2030 voraussichtlich 2,7 Milliarden Euro erreichen.
Die EU-Genehmigung für den Verzehr von Insekten löste eine Reihe von Verordnungsvorschlägen der italienischen Regierung aus. Unter anderem wurde eine Regelung erlassen, die sicherstellen soll, dass Insekten von traditionellen Gerichten wie Pasta und Pizza ferngehalten werden.
Der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida betont die Wichtigkeit, sicherzustellen, dass Mehle aus Insekten nicht zu typisch italienischen Lebensmitteln verarbeitet werden. Diese dürften seit letztem Jahr keine Mehle aus Grillen, Wanderheuschrecken, Mehlwürmern und Larven mehr enthalten.
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