Das Thema Gender spaltet die Gesellschaft. Es scheint auch den nordamerikanischen Kontinent zu teilen. So hat die kanadische Regierung eine Warnung an «2SLGBTQI+»-Reisende herausgegeben, welche die USA besuchen. (Wie die New York Times erklärt, steht der Anfang dieses Akronyms, «2S», für «two-spirit», eine indigene Bezeichnung für jemanden mit einem männlichen und einem weiblichen Geist.)
Die Behörde Global Affairs Canada fordert diese Gemeinschaft dazu auf, «die einschlägigen staatlichen und lokalen Gesetze zu überprüfen». Sie weist dabei auf Vorschriften hin, welche die Teilnahme an Sportveranstaltungen, die Versorgung von Transgender-Menschen und Drag-Shows einschränken.
Gemäss Human Rights Campaign wurden in diesem Jahr in den USA 520 Gesetze zur Einschränkung oder Abschaffung der Rechte von LGBT-Personen in die bundesstaatlichen Parlamente eingebracht. 70 davon seien in Kraft getreten.
Der NYT zufolge gibt es in Kanada weniger politische Bestrebungen, die Rechte von LGBT-Menschen einzuschränken.
Die Zeitung stellt allerdings fest, dass trotz der Reisewarnung Florida und andere Bundesstaaten mit «Anti-LGBTQ-Gesetzen» nach wie vor beliebte Reiseziele für Kanadier seien. Laut Helen Kennedy, geschäftsführende Direktorin von Egale Canada, einer Gruppe für LGBT-Rechte in Toronto, wirft das bei LGBT-Kanadiern die Frage auf, ob es angemessen sei, ihr Geld an diesen Orten auszugeben.
Die NYT weist dennoch darauf hin, dass die Bedrohungslage für Reisen in die USA insgesamt weiterhin als gering eingeschätzt werde, im Gegensatz zu derjenigen in anderen Ländern.