Die Richterin Loretta Preska hatte im Dezember entschieden, dass Anfang Januar Dokumente «entsiegelt» würden, die 177 Namen von Jeffrey Epsteins Freunden, Anwerbern und Opfern enthalten (Transition News berichtete).
Dabei wird erwartet, dass mehrere prominente Namen – darunter der britische Prinz Andrew und der ehemalige US-Präsident Bill Clinton – in den Dokumenten auftauchen. Das vermeldet unter anderem ABC News.
Der Name Clinton taucht freilich nicht zum ersten Mal im Zusammenhang mit Epstein auf. 2021 etwa schrieb Bild.de:
«Jetzt packte vor Gericht [Jeffrey] Epsteins und [Ghislaine] Maxwells jahrelanger Weggefährte Lawrence ‹Larry› Visoski aus: Er wurde 1991 von Epstein als privater Pilot angeheuert und flog häufig die private Boeing 727, auch ‹Lolita Express› genannt – wegen der vielen jungen Frauen an Bord.
Visoski bestätigte jetzt vor Gericht, auch Bill Clinton als Passagier des Epstein-Fliegers geflogen zu haben. Es existieren Fotos, die den ehemaligen US-Präsidenten an Bord des ‹Lolita-Expresses› zeigen oder gut gelaunt mit Ghislaine Maxwell – und auf einem Foto ist zu sehen, wie Clinton eine Nackenmassage von einer jungen Blondine verabreicht bekommt.»
Und so hat die anstehende Veröffentlichung vertraulicher Gerichtspapiere aus dem Jahr 2015, die eben auch prominente Namen enthalten, die Neugier auf die Verbindung des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton mit dem Fall Jeffrey Epstein erneut geweckt.
Immerhin «taucht Clintons Name mehr als fünfzig Mal in den Papieren auf», wie etwa die Economic Times schreibt.
Zwar wird Clinton von Virginia Giuffre (ehemals Virginia Roberts), die die Anklägerin von Prinz Andrew ist und mit ihrer Verleumdungsklage gegen Epsteins Geliebte Ghislaine Maxwell die Veröffentlichung der Dokumente praktisch möglich gemacht hat, keines Fehlverhaltens beschuldigt. Und laut The Economic Times wird «trotz der wiederholten Hinweise auf Clinton nicht erwartet, dass die Dokumente ihn direkt belasten».
Doch diese Dokumente, so The Economic Times weiter, werfen Fragen zu seinen Verbindungen zu Epsteins Mitarbeiterin Ghislaine Maxwell und zu angeblichen Treffen auf Epsteins Karibikinsel auf. Zudem scheine sein häufiges Auftauchen in den Papieren darauf hinzudeuten, dass man ihn zu einer Aussage gegen Epstein zwingen wolle.
Sowohl Maxwell als auch Giuffre hatten im Jahr 2016 bereits Versuche unternommen, Epstein unter Einbeziehung von Clinton zur Offenlegung von Informationen zu drängen – und zwar vor dem Hintergrund, dass sich Epstein im Rahmen des Prozesses wiederholt auf sein Recht berufen hatte, nicht gegen sich selbst aussagen zu müssen.
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