Wir erinnern uns: Anfang 2020 meldete Italien die ersten «Covid-Fälle» in Europa. Das Land führte als erstes Massnahmen gegen das angeblich neue Virus SARS-CoV-2 ein. Und aus der Lombardei kamen prägende propagandistische Schreckensbilder.
Nun könnte die norditalienische Provinz wieder an vorderster Front im Kampf gegen Viren stehen. Denn am 16. Dezember hat die lombardische Gesundheitsbehörde den Alarmzustand 1 ausgelöst. Das bedeutet, dass in Krankenhäusern wieder die Maskenpflicht eingeführt wird. Die Kliniken der sozialen Gesundheitsagentur Fatebene-Sacco verlangen Byoblu zufolge sogar FFP2-Masken.
Hinzu kommen laut la Repubblica Massnahmen in Gesundheitseinrichtungen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Auch stelle man mehr Betten zur Verfügung.
Laut Byoblu ist eine Ausweitung der Beschränkungen auf eine territoriale Ebene nicht auszuschliessen. Die Rückkehr der Verpflichtungen werde von der Region als Präventivmassnahme gegen die Ausbreitung einer Epidemie von Atemwegsviren dargestellt.
Den Mitteilungen des lombardischen Gesundheitsdienstes zufolge nimmt die Zahl der Erkrankten in der Tat dramatisch zu, und dabei handelt es sich nicht nur um «Covid-Fälle». Gemäss L’Eco di Bergamo leiden besonders viele Kinder unter Grippesymptomen.
Byoblu stellt fest, dass der Anstieg leicht mit der Wintersaison begründet werden könnte. Für Guido Bertolaso, den lombardischen Stadtrat für Soziales, ist die Lage hingegen ernst. Es sei daher dringend erforderlich, dass alle Menschen eine weitere Impfdosis erhalten. Bertolaso erklärte:
«Wir machen uns viel mehr Sorgen über die Folgen von grippeähnlichen Erkrankungen als über Covid. Ich frage mich, was unsere Appelle zur Grippe- und Covid-Impfung bringen sollen. Es gab zwar Reaktionen, aber sie waren nicht so, wie wir erwartet hatten. Wenn man sich nicht impfen lässt, ist es klar, dass die Endstation dieser Probleme die Notaufnahme heisst, in die alle gehen, weil sie vor allem nicht geimpft sind.»
Byoblu meint dazu:
«Die Pharmaunternehmen hingegen werden sich über die eindringlichen Rufe freuen, denn Moderna und Pfizer verzeichneten starke Kursverluste.»
Was «Covid» anbelangt, so spricht der jüngste Bericht der Lombardei von einer Inzidenz von 14,62 Fällen pro tausend Patienten. Eine Zahl, die Byoblu zufolge kein Grund zur Sorge sein sollte und die auf jeden Fall nicht annähernd den Zahlen für 2020/2021 entspreche.
Die staatliche Überwachungsplattform Covid-19 verzeichnet in ganz Italien steigende Daten, mit 4000 Fällen mehr seit Oktober. Derzeit gibt es 11’477 positive SARS-CoV-2-Testergebnisse im Land. Im Januar 2022, dem Höhepunkt des zweijährigen Covid-Zeitraums, waren es hingegen mehr als 220’000. Allerdings liessen sich damals wesentlich mehr Menschen testen.
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