In einem kürzlich geführten Interview mit der Plattform Public Discourse spricht Miriam Grossman, eine Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, über die Auswirkungen der Gender-Ideologie auf die Pädiatrie. Grossmans neues Buch «Lost in Trans Nation: A Child Psychiatrist’s Guide Out of the Madness» untersucht die Ursprünge der aktuellen medizinischen Protokolle für Geschlechtsdysphorie und dessen Auswirkungen auf Familien. Das Interview hat Grossmans Beweggründe für das Schreiben des Buches, die historischen Wurzeln der Gender-Ideologie und den alarmierenden Einfluss dieser Ideen auf medizinische Institutionen zum Thema.
Grossman äussert als Kinderpsychiaterin Besorgnis darüber, wie die Identität von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt wird, und betont die Bedeutung eines stabilen Selbstwertgefühls, insbesondere bei jungen Menschen. Sie hinterfragt die Förderung der Gender-Ideologie in ihrem Berufsfeld und bezeichnet es als paradox, wenn grundlegende Begriffe der männlichen und weiblichen Identität herausgefordert und in Frage gestellt werden.
Das Interview beleuchtet die verhängnisvolle Rolle von John Money bei der aktuellen Debatte über die Geschlechtsidentität. Money war in den 50er Jahren Psychologe an der Johns-Hopkins-Universität. Seine Theorie besagte, dass Individuen «geschlechtsneutral» geboren werden und ihre Identität als Männer oder Frauen durch die gesellschaftliche Behandlung in den ersten Lebensjahren bestimmt wird. Grossman führt die Ursprünge der heutigen Debatte auf die Ideen von Money zurück und die tragischen Folgen seines berüchtigten Experiments an einem Kind, das letztendlich in einem Selbstmord endete.
Grossman berichtet dann über die Unterwanderung medizinischer Institutionen, einschliesslich der American Academy of Pediatrics, durch Aktivisten, die die Gender-Ideologie vorantreiben. Sie hebt den Mangel an medizinischer Grundlage in den von diesen Institutionen geförderten Richtlinien hervor und die darauffolgende Ablehnung alternativer Ansichten innerhalb der medizinischen Gemeinschaft. Das Interview betont die Dringlichkeit einer Neubewertung und die Notwendigkeit offener Diskussionen über die Behandlung von Geschlechtsdysphorie (Unzufriedenheit mit dem bei der Geburt festgelegten Geschlecht).
Grossman berichtet auch über Anekdoten von leidenden Familien, einschliesslich irreversibler Operationen an jungen Menschen. Sie stellt die Förderung von Ideen durch die medizinische Gemeinschaft in Frage, die schwerwiegende psychische Folgen haben können, und betont die Notwendigkeit, dagegen vorzugehen.
Das Interview geht auf die Herausforderungen ein, denen sich medizinische Fachkräfte gegenübersehen, die nicht mit der vorherrschenden Meinung übereinstimmen – insbesondere in Ländern wie den USA. Grossman versteht angesichts der massiven Propaganda die Angst und Zurückhaltung vieler Ärzte, ihre Meinungen öffentlich zu äussern. Die Tatsache, dass die medizinische Gemeinschaft den Dissens unterdrückt, bezeichnet sie als Tyrannei.
Grossman gibt aber auch Einblicke in mögliche Schritte nach vorn: Kindern sollte vermittelt werden, dass das Geschlecht nicht «bei der Geburt zugewiesen», sondern schon bei der Empfängnis durch die Natur bestimmt wird.
In Bezug auf die Sexualerziehung sollten Kindern und Jugendlichen nicht vermittelt werden, dass es sich bei Sex und Fortpflanzung um eine seelenlose Erfahrung handelt, «fast wie das sexuelle Spiel, das in Aldous Huxleys Brave New World dargestellt wird».
Sie schlägt ein Erziehungsmodell vor, das Mutterschaft und Vaterschaft betont. Nicht auf eine belehrende Art, sondern auf eine Weise, die die Wissenschaft, einschliesslich der Psychologie, in die Diskussionen über menschliche Beziehungen einbringt. Grossmann weist zum Beispiel auf die Schönheit des Stillens hin und auf die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Sie erwähnt das im Zusammenhang mit den Mastektomien, also der ein- oder beidseitige Entfernung der Brustdrüse, die bei Mädchen durchgeführt werden, die denken, dass ihre Brüste nur Sexobjekte für Männer seien. Sie hätten nie eine andere Sichtweise kennengelernt und und hätten deshalb keine Vorstellung von der grossartigen Biologie der Brust, vom Stillen und von der Bindung zwischen Mutter und Kind entwickeln können.
Grossmann fordert, dass Kinder vor der Konfrontation mit widersprüchlichen Ideen ein solides Verständnis ihrer biologischen Identität erhalten.
Das Interview endet mit einem Appell an medizinische Fachkräfte, sich an der Diskussion zu beteiligen und vorherrschende Ideologien in Frage zu stellen. Grossmans Buch dient als Leitfaden für Eltern, die mit Problemen der Geschlechtsdysphorie konfrontiert sind, und als Aufruf, «schädliche» Überzeugungen innerhalb der medizinischen Gemeinschaft zu verhindern.
Grossmann sieht insofern Hoffnung, als Grossbritannien, Schweden, Norwegen und Finnland in den letzten drei Jahren die Forschung und die Daten eingehend analysiert und beschlossen haben, bei der Behandlung von Kindern mit Geschlechtsdysphorie eine Kehrtwende einzuleiten.
Wir haben schon hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier über dieses Thema berichtet.
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