Im internationalen Vergleich hat die Schweiz immer noch eine relativ ausgeglichene Einkommensverteilung. Diese wird gemessen am Gini-Koeffizient. Liegt dieser bei eins, bedeutet das höchste Ungleichheit. Der niedrigste Wert ist null und bedeutet totale Gleichheit. Bei der Schweiz liegt dieser bei 0,482. Während Länder wie Norwegen, Österreich, Frankreich und Deutschland einen niedrigeren Koeffizienten aufweisen, ist die Einkommensverteilung in den meisten Ländern der Welt ungleicher als in der Schweiz, namentlich in den USA. Und auch wichtig: Bisher hat sich entgegen einer landläufigen Meinung der Gini-Koeffizient in der Schweiz nicht bewegt.
Wird dies jetzt anders?
Durch die Corona-Krise sind bereits die ärmsten Schichten unter Druck geraten. Der Mittelstand blieb damals durch grosszügige Hilfe und Unterstützung noch verschont. Doch nun trifft es auch ihn. Und zwar habe das mit der Inflation zu tun, wie Medien berichten. Die Preissteigerungen sind zwar von einem Höchststand von 3,4 Prozent wieder auf unter zwei Prozent jährlich gefallen, aber der Effekt ist da. Ausserdem wird die Teuerung unterschätzt, da zwar die Gesundheitskosten, nicht aber die Krankenkassenprämien darin enthalten sind. Deshalb sinken seit 2021 die Reallöhne und auch Angestellte mit zum Beispiel 6000 Franken Monatslohn müssen eine Verzichtsplanung machen. Dem Rotstift fallen vorzugsweise zum Opfer: Ferien, neue Autos, Restaurantbesuche.
Gegen den Kaufkraftverlust wurde am 16. September in Bern demonstriert. Die traditionellen bürgerlichen Parteien scheinen in der Diskussion zu fehlen. Sie überlassen das Feld den Linksparteien.
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