Seit Mitte April erheben Forscherinnen und Forscher der Universität Göttingen in einer deutschlandweiten Konsumentenbefragung, wie sich die Corona-Pandemie auf das Einkaufs-, Ernährungs- und Kochverhalten auswirkt. Ein erstes Ergebnis steht fest: In Teilbereichen des täglichen Lebens nimmt Nachhaltigkeit einen festen Platz ein.
Ersichtlich wurde der neue Trend, weil Mitte Juni, zu einem Zeitpunkt mit geringen Infektionszahlen und zunehmenden Lockerungen, dieselben Konsumentinnen und Konsumenten noch einmal befragt wurden.
Ein Vergleich der Daten zeige zwar «in einigen Bereichen einen Rückgang zu den Verhaltensmustern wie vor der Corona-Pandemie», schildern die Wissenschaftler vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen. Doch die Krise habe zum Nachdenken angeregt.
Die Corona-Ausbrüche in fleischverarbeitenden Betrieben etwa hätten die Aufmerksamkeit der Gesellschaft und der Politik auf die Arbeitsbedingungen der dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelenkt.
«Gefragt nach unterschiedlichen Aspekten der Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen, schätzen die Befragten diese durchweg als negativ ein», schreibt die Universität Göttingen, und: «Dabei lässt sich kein Unterschied zwischen den direkt mit den Corona-Ausbrüchen verbundenen Punkten, wie der Infektionsgefahr, und allgemeinen Aspekten, wie der hohen Arbeitsbelastung, feststellen. Die Corona-Ausbrüche haben das ohnehin schlechte Image der Branche damit nochmals breit angegriffen.»