Der grösste russische Ölproduzent Rosneft meldet für 2023 einen Anstieg seines Nettogewinns um 47,2 Prozent auf 1,3 Billionen Rubel, also umgerechnet leicht mehr als 14 Milliarden US-Dollar. Das berichtet Reuters.
Wie es weiter heisst, sei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, das sogenannte EBITDA, um 17,8 Prozent auf 3 Billionen Rubel nach oben geklettert, während der Umsatz um 1,3 Prozent auf 9,2 Billionen Rubel zugelegt habe.
Die Investitionen im Jahr 2023 hätten sich auf 1,3 Billionen Rubel belaufen und der bereinigte freie Cashflow, also die Mittel, die weder für das operative Geschäft noch für Investitionen benötigt werden, auf 1,4 Billionen Rubel.
Rosneft habe zudem erklärt, dass man daran arbeite, seine Gasproduktionskapazitäten angesichts der externen Beschränkungen für Öl auszubauen.
Die veröffentlichten Zahlen kommen daher wie ein Schlag ins Gesicht für die westliche Politik, die, so Reuters, «weitreichende Sanktionen gegen Russlands Energieexporte verhängt hat, um dem Kreml wichtige Öl- und Gaseinnahmen zu entziehen».
Um so erstaunlicher ist es, dass diese Gewinnmeldung von Rosneft keine Schlagzeilen machte. Oder haben die Mainstreammedien bewusst über diese Nachricht hinweggesehen, weil sie ein Symbol ist dafür, dass die westliche Sanktionspolitik de facto gescheitert ist?
So poppt keine entsprechende Meldung auf, wenn man bei Google oder auch bei Spiegel.de und Bild.de nach «Rosneft» sucht. Und der Reuters-Bericht stammt vom 19. Februar – genügend Zeit zu berichten wäre also gewesen.
Grund für die Sanktionen ist – das nochmal zur Erinnerung –, dass Moskau im Februar 2022 seine Armee in die Ukraine entsandt hatte. Und in anderen Fällen hätten derlei Sanktionen durchaus Wirkung gezeigt, wie Reuters schreibt:
«Die Drohung der USA, Finanzunternehmen, die mit Russland Geschäfte machen, mit Sanktionen zu belegen, hat zum Beispiel den türkisch-russischen Handel beeinträchtigt und einige Zahlungen für russisches Öl verlangsamt, wie mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichten.»
Dass die westlichen Sanktionen gegen Russland nicht wirken, wird demgegenüber schon seit längerem beobachtet. So brachte der Tagesspiegel im August vergangenen Jahres den Artikel «Russlands Wirtschaft wächst: Warum wirken die Sanktionen nicht mehr?».
Als Reaktion darauf setz e«die Bundesregierung auf eine weitere Verschärfung der Sanktionen». Bei russischen Firmen wie Rosneft scheinen aber auch diese nicht zu greifen.
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