Selbst denkende Menschen sind bei Radio New Zealand (RNZ) offenbar nicht erwünscht. Das Radio hat unlängst einen Redaktor suspendiert. Der Grund: Er machte auch auf die Vorgeschichte des Ukrainekrieges und damit auf den russischen Standpunkt aufmerksam. Den Sturz von Ex-Präsident Wiktor Janukowitsch 2014 bezeichnete er unter anderem als einen «Putsch».
Dem betroffenen Redaktor wird nun vorgeworfen, einzelne Reuters-Meldungen, die RNZ übernahm, umgeschrieben zu haben. Und zwar so, dass sie zuletzt als «pro-russisch» wahrgenommen worden seien. The Guardian schrieb dazu:
«Die fraglichen Artikel enthielten eine Reihe von Änderungen: Hinzufügung des Wortes ‹Putsch› zur Beschreibung der Maidan-Revolution; (...) Hinzufügung von Hinweisen auf eine ‹pro-westliche Regierung›, die ‹ethnische Russen unterdrückt› habe; und bei mehreren Gelegenheiten Hinzufügung von Hinweisen auf russische Bedenken über ‹neonazistische Elemente› in der Ukraine.»
Weiter der Guardian:
«In einem Artikel wurde ein Absatz hinzugefügt, in dem es heisst: ‹Der Kreml sagte auch, dass seine Invasion durch das Versagen bei der Umsetzung der Friedensvereinbarungen des Minsker Abkommens ausgelöst wurde (…) sowie durch das Aufkommen neonazistischer Elemente in der Ukraine seit dem Putsch, der 2014 eine russlandfreundliche ukrainische Regierung stürzte›.»
Diese und weitere Passagen genügten, um den Redaktor zu suspendieren. Interessant: Das Online-Portal Consortium News – gegründet von dem inzwischen verstorbenen, legendären Journalisten Robert Parry – hat dem Redaktor bereits ein Jobangebot gemacht. Sollte er seine Stelle verlieren, sei er oder sie künftig willkommen, für das Portal zu schreiben.
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