Fast 30’000 Unternehmen werden laut der Beratungs- und Prüfungsfirma PricewaterhouseCoopers International (PwC) im nächsten Jahr zahlungsunfähig werden. Wie verschiedene Medien wie The Guardian und This is Money berichten, würden dabei laut neuen Erkenntnissen kleinere Firmen den Löwenanteil ausmachen.
Die Experten von PwC gehen von einem «signifikanten» Anstieg der Firmenzusammenbrüche aus. Am stärksten betroffen sein dürften Unternehmen aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe, dem verarbeitenden Gewerbe sowie dem Transport- und Lagersektor. This is Money erklärt:
«Die hohen Energiepreise, das schleppende Wirtschaftswachstum und die Auswirkungen der gestiegenen Zinssätze dürften auch im nächsten Jahr ihren Tribut fordern, so die Ergebnisse. Sollten sich die Prognosen von PwC bewahrheiten, werden die Unternehmensinsolvenzen in Grossbritannien im nächsten Jahr den höchsten Stand seit 2004 erreichen.»
Barret Kupelian, Chefvolkswirt bei PwC, habe gesagt:
«Es wird wahrscheinlich auch eine ganze Reihe von Zombie-Unternehmen geben, nämlich solche, die über einen längeren Zeitraum auf der Welle der niedrigen Zinsen mitgeritten sind, die ebenfalls in Schwierigkeiten geraten werden.»
PwC gehe auch davon aus, dass die Verbraucherpreise trotz des Rückgangs der Gesamtinflation im Jahr 2024 immer noch etwa ein Viertel höher sein wedren als Anfang 2021.
Gemäss This is Money zeigten Daten des britischen Insolvenzdienstes Anfang des Monats, dass die Zahl der registrierten Unternehmensinsolvenzen im November um 21 Prozent höher war als im gleichen Monat des Vorjahres.
Ranald Mitchell, Direktor bei Charwin Private Clients, habe diesen Monat gegenüber Newspage erklärt:
«Der Druck auf die britischen Haushalte und Unternehmen nimmt zu, da die hohen Zinsen, die anhaltende Krise bei den Lebenshaltungskosten, die lähmenden Energiepreise und die Inflation der Wirtschaft weiterhin zu schaffen machen. Wenn die Bank of England plant, die Wirtschaft zu brechen, um sie zu erhalten, dann hat sie den ersten Teil sicherlich richtig gemacht.»
Auch die Insolvenzverwalter von Begbies Traynor erwarten laut dem Portal, dass mehr Unternehmen in die Insolvenz abgleiten werden. Die Zahl der Unternehmen, die in Not geraten sind, nehme weiter zu.
This is Money stellt fest, dass die Inflation im Vereinigten Königreich Im November auf 3,9 Prozent fiel, verglichen mit 4,6 Prozent im Vormonat und einer Erwartung von 4,4 Prozent seitens Wirtschaftswissenschaftlern. Dieser Rückgang sei auf nachlassenden Preisdruck bei Kraftstoffen und Lebensmitteln zurückzuführen und markiere den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren.
Die Inflationsdaten des Nationalen Statistikinstituts hätten die Bank of England veranlasst, Gerüchte über eine bevorstehende Zinssenkung zu dementieren. Die Finanzmärkte würden jedoch auf Zinssenkungen im Frühjahr aufgrund der rückläufigen Inflation setzen.
Goldman Sachs-Analysten vermuten gemäss dem Portal eine mögliche Leitzinssenkung bereits im Februar. PwC geht davon aus, dass die Gesamtinflation im nächsten Jahr dem Zielwert von zwei Prozent näherkommen wird, trotz anhaltender Herausforderungen und erwarteter Zunahme von Insolvenzen.
Für 2024 zeigen sich laut Kupelian trotz «bekannter Unbekannter» wie weltweiter Energiepreisvolatilität und bevorstehenden Parlamentswahlen insgesamt positivere Aussichten als vor zwölf Monaten erwartet.
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