Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat behauptet, dass die USA Kiew langfristig militärisch unterstützen werden. Diese Unterstützung solle der Hilfe ähnlich sein, die Washington für Israel leistet. Ein möglicher Führungswechsel im Weissen Haus würde dieses Engagement nicht beeinträchtigen, so Selenski laut RT.
In einem Fernsehinterview am Sonntag erläuterte der ukrainische Präsident die Sicherheitsgarantien, welche die Ukraine von den USA und ihren Verbündeten auf ihrem «Weg zur NATO» erwartet.
Wie RT erklärt, ist Israel seit dem Zweiten Weltkrieg der grösste Empfänger von US-Militärhilfe im Ausland. Allerdings hätten die jährlichen Zuweisungen für die Ukraine seit der russischen Invasion die für Israel bereitgestellten Mittel überstiegen.
Da der Staat im Nahen Osten nicht Teil der NATO ist, sind die Mitglieder des Blocks rechtlich nicht verpflichtet, ihm im Falle eines Angriffs zu Hilfe zu kommen. RT stellt jedoch fest, dass Washington seine Verpflichtungen gegenüber der israelischen Sicherheit als «eisern» bezeichnet hat.
Selenski betonte im Interview, dass über US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine der Kongress abstimme. RT merkt allerdings an, ein Führungswechsel in den USA habe schon früher dazu geführt, dass Washington internationale Verpflichtungen aufgegeben habe.
Dem Portal zufolge haben westliche Medien in den letzten Wochen angedeutet, dass die USA ihre derzeitige Unterstützung für Kiew im nächsten Jahr nicht aufrechterhalten werden, während Joe Biden für eine zweite Amtszeit als Präsident kämpft.
Mehrere republikanische Kandidaten hätten gefordert, die Hilfe für die Ukraine ganz einzustellen oder zumindest zu reduzieren und einer strengeren Kontrolle zu unterziehen. Auf der Liste der Kritiker stehe auch Trump, der Umfragen zufolge derzeit das Rennen um die Nominierung der Republikaner anführt.
Kommentar Transition News:
Sollte die Ukraine «wie Israel» werden und – was unwahrscheinlich erscheint – die von Russland besetzten Gebiete zurückerobern, stellt sich die Frage, ob es den Menschen dort wie den Palästinensern ergehen würde. Die Behandlung der abtrünnigen Regionen nach 2014 lässt schwer darauf hindeuten.
Man kommt zudem nicht umhin, auf das Paradoxon hinzuweisen, dass in diesem künftigen «Israel» vermutlich neonazistische Einheiten kämpfen werden, wie sie es auch heute tun.