Nach seiner Begegnung mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Rande des G7-Treffens in Kiew erklärte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj laut Byoblu:
«In Italien gibt es zu viele Pro-Putin-Leute.»
Gemäss Selenskyj sollte man «zuallererst ihre Visa annullieren» und «sie wegschicken». Und weiter:
«Wir bereiten eine Liste – nicht nur für Italien – über russische Propagandisten vor. Es ist eine lange Liste und wir wollen sie der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, den Führern der EU und den USA vorlegen.»
Militärische und wirtschaftliche Hilfe reiche dem ukrainischen Präsidenten nicht mehr aus, so Byoblu. Auch nicht die Unterstützung des gesamten Westens für den Wiederaufbau seines Landes, und auch eine sofortige Reaktion im Falle eines bewaffneten Angriffs Russlands sei nicht ausreichend. Das Portal ergänzt:
«Für Selenskyj könnte unser Land noch mehr tun, nämlich dissidente Stimmen in Bezug auf den laufenden Konflikt unterdrücken. Und so bezeichnet er die Erstellung einer Verbotsliste mit italienischen Gesichtern und Namen als ‹auch eine Waffe, um der Ukraine zu helfen›. Andererseits hat Wladimir Putin selbst erklärt, dass er sich in Italien ‹zu Hause› fühlt.»
Byoblu stellt aber fest, dass, was die Originalität betrifft, Selenskyj in diesem Falle Zweiter wurde. Bereits im Juni 2022 habe der Corriere della Sera in einem Artikel mit der Überschrift «Einflussnehmer und Meinungsführer, hier sind die Putinianer in Italien» eine Liste zusammengestellt, welche die Namen und Gesichter derjenigen enthält, die laut der Zeitung die Propaganda Putins in dem Land unterstützten.
Unter den Erwähnten sei auch der Journalist und Mitarbeiter des Senders Tv dei cittadini (Bürgerfernsehen), Manlio Dinucci. Für den Corriere della Sera gehörte sein bei Byoblu erschienenes Buch «La guerra, è in gioco la nostra vita» («Krieg, unser Leben steht auf dem Spiel») zu den Schriften, die in einer Rede von Vladimir Putin zitiert wurden. Das sei jedoch nicht Fall gewesen, wie Dinucci selbst erklärte.
Neben Dinucci waren die Namen des Fotoreporters Giorgio Bianchi, des Journalisten Alberto Fazolo, des Soziologieprofessors Alessandro Orsini und vieler anderer. Byoblu schliesst:
«Wer weiss, welche weiteren Namen Selenskyj dieses Mal direkt in seine Liste aufnehmen wird und welcher Medienpranger sich daraus ergeben wird.»
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