Erst Ende September hat Transition News darüber berichtet, dass die US-Staatsschulden die 33-Billionen-Dollar-Marke geknackt haben. Und jetzt ist, wie die New York Post schreibt, noch einmal eine Billion hinzugekommen, womit die Vereinigten Staaten nunmehr eine Schuldenlast von mehr als 34 Billionen US-Dollar zu tragen haben.
34 Billionen US-Dollar, das sind 34’000 Milliarden US-Dollar – oder als Zahl: 34’000’000’000’000. Und das Fatale daran sei, so die New York Post, dass ein Ende des Schuldenanstiegs nicht in Sicht sei – im Gegenteil. So würden die höheren Kosten für den Schuldendienst, die bedingt seien durch die gestiegenen Marktzinsen, das Defizit nur weiter in die Höhe treiben – und dies berge die Gefahr, dass die Verschuldung exponentiell ansteige.
Desmond Lachman vom American Enterprise Institute, der den Beitrag für das New Yorker Blatt verfasst hat, steigt mit einem Zitat von «einer der Figuren von Ernest Hemingway» ein. Diese habe auf die Frage, wie sie bankrott gegangen sei, bekanntlich gesagt: «Auf zwei Arten. Allmählich und dann plötzlich.»
Und «in Anbetracht des desolaten Zustands der öffentlichen Finanzen unseres Landes müssen wir uns fragen, ob etwas Ähnliches auch für die Regierung der Vereinigten Staaten gelten könnte», so die Befürchtung Lachmans.
Dabei spiele es auch keine Rolle, welche politische Partei an der Macht sei. Lachman:
«Wenn die Republikaner an der Macht sind, senken sie gerne die Steuern. Wenn die Demokraten an der Macht sind, erhöhen sie gerne die Ausgaben, um ihre soziale Agenda durchzusetzen. Aber keine der beiden Parteien ist bereit, die öffentlichen Ausgaben zu kürzen.
Nun droht der Regierung plötzlich der Bankrott, da die Zinsen wieder auf ein höheres – normaleres – Niveau gestiegen sind, Ausländer zögern, ihre grossen Bestände an US-Staatsanleihen aufzustocken, und die Rating-Agenturen warnen, dass sie ohne einen politischen Kurswechsel gezwungen sein werden, die Kreditwürdigkeit des Landes herabzustufen.»
In Anbetracht dessen sei es gar «eine Untertreibung zu sagen, dass sich die öffentlichen Finanzen unseres Landes in einem erschreckenden Zustand befinden».
Laut Lachman gehe es jetzt nicht nur darum, dass sich die Verschuldung in Prozent des Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP, nun schnell dem Niveau vom Ende des Zweiten Weltkriegs nähere, sondern auch darum, endlich wieder Haushaltsüberschüsse zu erzielen.
Immerhin habe die Arbeitslosigkeit fast den niedrigsten Stand der Nachkriegszeit erreicht. Daher sollte es den USA eigentlich möglich sein, Haushaltsüberschüsse zu erzielen. «Stattdessen schaffen wir es, ein Defizit von fast sechs Prozent des BIP zu erzielen», beklagt Lachman.
«Schlimmer noch: Das Congressional Budget Office warnt, dass das Defizit bei der gegenwärtigen Politik so lange wie möglich auf dem jetzigen Niveau bleiben wird.»
Nichts von alldem bedeute freilich, dass die Vereinigten Staaten zahlungsunfähig werden könnten. Denn «die US-Nozenbank kann», so Lachman, «jederzeit Dollars drucken, um den Kreditbedarf der Regierung zu decken.» Das Haar in der Suppe sei hier allerdings, dass ein solches Vorgehen «ein todsicheres Rezept wäre für eine Dollarkrise und einen weiteren Inflationsausbruch».
Eine bessere Lösung wäre es natürlich, betont Lachman, die Ausgaben unter Kontrolle zu bringen. Aber man dürfe nicht damit rechnen, dass Washington in dieser Hinsicht grosse Fortschritte machen werde. Lachmans letzte Hoffnung:
«Beten Sie, dass Washington diese Botschaft bald versteht und einen Weg findet, den Kurs zu ändern – bevor es zu spät ist.»
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