Vor einigen Tagen stellte Transition News die Frage: «Wie wissenschaftlich integer ist das Vorgehen von Ulrike Kämmerer in Sachen Coronavirus-Nachweis?»
Hintergrund: Die Immunologie-Professorin nahm Ende 2022 die Auslobung von Samuel Eckert an, bei der ein Preisgeld von 1,5 Millionen Euro bereit steht für die Vorlage «des wissenschaftlichen Beweises der Existenz eines Coronavirus». Doch präsentiert hat sie immer noch nichts – obgleich sie mehrfach und zuletzt Ende Dezember im Corona-Ausschuss öffentlich versichert hat, sie könne «den Virusnachweis übergeben».
Auch konkrete Fragen zur Thematik will sie nicht beantworten. Dabei hat sie am 2. Januar dieses Jahres noch schriftlich signalisiert, dass sie sich, wenn ich Samuel Eckert «beibringe», den Fragen stellen würde. Doch obwohl ich Samuel Eckert «beigebracht» und mit ihm zusammen die Fragen an Kämmerer geschickt habe, hat sie zu diesen noch nichts gesagt (siehe eingangs bereits erwähnten Transition-News-Artikel).
Wer sich also noch Hoffnungen macht, Ulrike Kämmerer würde oder könnte den von ihr behaupteten Beweis für ein Coronavirus doch noch vorlegen, der kann diese Hoffnungen im Grunde begraben. Diese Schlussfolgerung drängt sich auf, wenn man sich die E-Mail-Kommunikation vergegenwärtigt mit der am Uniklinikum Würzburg Arbeitenden. Eingebunden war dabei auch die Corona-Ausschuss-Gründerin Viviane Fischer.
Diese Kommunikation zieht sich seit Ende 2022 und fand am 30. Januar dieses Jahres ihr Ende, und zwar vor allem auch deswegen, weil Kämmerer und Fischer konkrete Fragen nicht beantworten wollen.
In die E-Mail-Kommunikation involviert waren auch Samuel Eckert, Jens Böckenfeld von Grosse Freiheit TV, die Redaktion von Next Level, der Hamburger Ingenieur Marvin Haberland und Transition-News-Redakteur Konstantin Demeter.
Das zentrale Problem bei der Sache: Viviane Fischer versichert zwar, Ulrike sei doch bereit, die Auslobungsbedingungen zu erfüllen. Doch die Erfüllung, sprich die Präsentation des behaupteten Beweises für ein Coronavirus, wird von Kämmerer an die Bedingung geknüpft, dass Samuel und seine Frau bei einem ihrer Anwälte persönlich vorstellig werden und dort die Dokumente, die den Beweis für ein Coronavirus enthalten sollen, abholen.
Hier drängt sich die Frage auf, wieso jemand (Kämmerer) eine Auslobung annimmt und dann – anstatt die Bedingungen der Auslobung zu erfüllen – eigene Bedingungen formuliert. Ich habe daher Kämmerer folgende Frage gestellt:
- Kennen Sie ein anderes Beispiel von einer Auslobung, die angenommen wurde und bei der dann die Person, die die Auslobung angenommen hat, so vorgegangen ist, wie Sie es bis dato tun, nämlich plötzlich neue Bedingungen gestellt bzw. gar eine «Gegenauslobung» gestartet hat mit dem Hinweis, die müssten erst erfüllt sein, bevor man die Bedingungen der eigentlichen Auslobung erfüllt?
Beantwortet wurde (auch) diese Frage nicht.
Das Vorgehen von Kämmerer scheint geradezu einzigartig. Auch vor diesem Hintergrund habe ich Viviane Fischer folgende Frage gestellt:
- Wieso schlägst du vor, Samuel Eckert sollte «lediglich» zu einem von Kämmerers Anwälten gehen und dort die behaupteten Beweisdokumente abholen, aber nicht, Kämmerer möge doch bitte zunächst «lediglich» die Auslobungsbedingungen erfüllen, sprich ihren behaupteten Beweis vorlegen?
Auch diese Frage ist bis dato unbeantwortet. Das gleiche gilt für folgende Fragen:
- Bist du nicht der Auffassung, dass es jetzt an Kämmerer ist, ihren behaupteten Beweis zu präsentieren – so wie es die von ihr angenommene Auslobung glasklar vorsieht und wo es doch auch nur Sinn macht, eine Auslobung anzunehmen, wenn man auch bereit ist, deren klar vorgegebenen Bedingungen zu erfüllen? Wenn nein, wieso nicht?
- Du möchtest nach eigenem Bekunden, dass eine wissenschaftliche Auseinandersetzung zu diesem Thema bzw. dieser Auslobung begonnen wird. Doch die ist ja, wie etliche Male vorgetragen, vonseiten derjenigen, die meinen, es sei legitim, nach einem Virusnachweis zu fragen, längst abgeschlossen. Von ihnen ist alles Wesentliche gesagt worden – und wem da noch etwas fehlt, der kann ja alles Wesentliche auch problemlos erfragen (was aber bis dato vonseiten von Kämmerer nicht geschehen ist). Das Einzige, das fehlt, ist, dass Kämmerer ihren Beweis liefert. Stimmst du damit überein? Wenn nein, wieso nicht? Wenn ja, wieso verlangst nicht auch du von Kämmerer, dass sie ihren Beweis präsentiert?
- Kämmerer ist offenkundig im Stiftungsrat des Corona-Ausschuss. Stellt dies nicht einen Interessenkonflikt dar, was deine Haltung gegenüber der Auslobung von Samuel Eckert angeht? Wenn nein, inwiefern nicht?
- Du schriebst, nach deinem Kenntnisstand habe [Ulrikes «Mitstreiter»] Franky die Auslobung separat angenommen und wolle an ihr auch festhalten. Aber wie passt das mit dem Umstand zusammen, dass er es selbst anders kommuniziert hat?
- Und kann eine Person, die, wie der sogenannte «Frank», genannt auch «Franky», als Person nicht «sauber» identifizierbar ist, eine Auslobung juristisch betrachtet überhaupt annehmen?
Anstatt diese Fragen konkret zu beantworten, skizzierte Viviane Fischer am 29. Januar lediglich erneut ihre Auffassung (auf die sich die ihr gestellten Fragen explizit beziehen), indem sie schrieb:
«Torsten, mir kommt das total wie ein Nebenkriegsschauplatz vor. Warum geht der Samuel nicht zu den Anwälten, wo das Dokument doch liegen soll, und holt es ab? Wenn es da nicht liegt, dann ist es Euer gutes Recht, Euch zu beschweren, aber so kann man doch nicht wirklich was Seriöses sagen gegen Ulrike.
Warum weist der Samuel nicht das Geld nach, das doch da sein muss? Dann kriegt er den Nachweis auch vom Franky. Alles andere ist doch keine seriöse Herangehensweise. Der Samuel hat doch mit dem Thema Auslobung angefangen, dann muss er sich doch jetzt auch dran halten. Und man kann doch jetzt nicht einfach sagen: Was kümmert mich die Auslobung in die eine oder andere Richtung, ich will jetzt einfach die Nachweise sehen.
Da sind doch Spielregeln aufgesetzt worden, wofür sollen die da sein, wenn man sich dann nicht dran hält und auch noch auf den anderen losgeht mit dem Bemerken, dass er nicht seriös sei, wenn er diese selbst aufgesetzten Regeln nicht brechen will? Was spricht gegen die Abholung beim Anwalt, was spricht gegen den Nachweis vom Geld?»
Darauf reagierte Marvin Haberland und schrieb allen an besagter E-Mail-Kommunikation Beteiligten, es sei nicht legitim zu fordern, dass Samuel Eckert sich zu Kämmerers Anwalt aufmacht und dort den behaupteten Beweis abholt und auch das Vorhandensein des Auslobungsgeldes in Höhe von 1,5 Millionen Euro nachweist. Denn:
«Die Auslobung sieht vor, dass die Beweise eingereicht werden müssen, und nicht, dass der Ersteller der Auslobung auch noch hunderte Kilometer auf eigene Faust irgendwo hinfahren muss, um sich die Beweise selber zu holen, für die er dann das Geld auszahlen soll.
Falls dann der Fall eintreten sollte, dass das Geld nicht ausgezahlt wird, und Ulrike Kämmerer die Begründung dafür nicht nachvollziehen kann, kann Sie dagegen ganz normal zivilrechtlich klagen. So wäre der ordentliche Ablauf.»
Auch schrieb ich Kämmerer und Viviane Fischer, dass es sich keiner Logik erschliesst, dass Kämmerer jetzt nicht ihren behaupteten Beweis der Welt präsentiert. Denn selbst wenn es so wäre, wie von Kämmerer behauptet, dass das ausgelobte Geld in Höhe von 1,5 Millionen Euro gar nicht vorhanden sei und Samuel und seine Frau gar nicht «greifbar» seien, so wäre auch das doch kein Hinderungsgrund dafür, dass sie jetzt nicht «liefert». Vielmehr sollte sie dies doch erst recht dazu motivieren zu liefern. Denn es würde ihr ja ermöglichen, Samuel Eckert und seine Mitstreiter in doppelter Hinsicht blosszustellen.
Was für ein «Sieg» wäre das nicht? Und was mehr könnten Kämmerer oder auch Robert Malone, der diejenigen, die nach einem Virusbeweis fragen, als «anti-Scientific crazies», also «Anti-Wissenschaft-Verrückte», verunglimpft – so geschehen etwa am 7. Januar in einem Post in seinem Telegram-Kanal, der knapp 150’000 Abonnenten hat –, wünschen? Dies fragte ich ebenfalls Kämmerer und Fischer. Doch auch diese Frage wurde nicht beantwortet.
Da kommt nicht nur bei Samuel Eckert die Vermutung auf, dass, selbst wenn er jetzt Kämmerers Bedingungen für ihre «Gegenauslobung» erfüllen würde, sie immer noch nicht liefern und sich dafür irgendeinen neuen Grund zurechtlegen würde. Und wenn dies so ablaufen würde, so wäre dass die «ultimative Frustration» für Samuel Eckert und seine Mitstreiter. Auch deshalb machen sich er und seine Frau nicht, wie von Kämmerer gefordert, auf den Weg zu einem ihrer Anwälte.
Bleibt zu hoffen, dass künftig alle so miteinander umgehen, wie man und frau es möchten, dass mit ihnen selbst umgegangen wird. Das beinhaltet, dass es als legitim erachtet wird, wenn wer auch immer auf sachliche Weise Fragen welcher Art auch immer stellt, dass derlei Fragen konkret beantwortet werden und dass nicht mit diffamierenden Kampfbegriffen wie «Leugner» über andere hergezogen wird.
Das Team von Next Level meldete sich bei der E-Mail-Kommunikation als letztes zu Wort. Es würde im Rahmen des Isolate Truth Fund die wissenschaftliche Substanz einer potenziellen Publikation, die von Frau Prof. Kämmerer als Beweis eines pathogenen Virus vorgelegt werden könnte, überprüfen und bewerten. Dabei würde es sich an den Regeln orientieren, die die Grundpfeiler der Wissenschaft darstellen: lege artis (nach allen Regeln der Kunst), Redlichkeit (ehrliche Darstellung der Ergebnisse) und Qualitätssicherung.
Next Level schreibt:
«In der Debatte um den fehlenden Nachweis eines pathogenen Virus zeigt sich ein Trend, der uns Sorge bereitet. Frau Prof. Ulrike Kämmerer entzieht sich dem wissenschaftlichen Diskurs, indem sie weder auf kritische Fragen eingeht, noch Beweise für ihre Behauptungen liefert. Dies widerspricht den Grundprinzipien der Wissenschaft: Offenheit, Transparenz und kritischer Diskurs.
Leider kamen von Prof. Kämmerer bisher nur unbestätigte Behauptungen bei gleichzeitiger Vermeidung eines wissenschaftlichen Diskurses. Dieses Versäumnis grundlegender wissenschaftlicher Regeln ist nicht nur ein Verstoss gegen wissenschaftliche Methodik, sondern auch ein Akt der Ignoranz gegenüber der Verantwortung, die wir als Wissenschaftler gegenüber der Gesellschaft tragen.
Wir hoffen, dass Prof. Kämmerer und ihr Team den Weg zurück zur wissenschaftlichen Redlichkeit finden. Dies gilt selbstverständlich völlig unabhängig einer Auslobung. Nur so können wir gemeinsam Fehlentwicklungen in der Forschung aufdecken, die sonst zu Leid und Zerstörung führen könnten.»
Zu diesen Einlassungen kam von Fischer im Wesentlichen noch Folgendes an Rückmeldung:
«Ich bin auch offen und dankbar für einen baldigen Abschluss dieser leidigen Angelegenheit. Ich werde mich in das zivilrechtliche Thema der schwebenden Auslobungen nicht einmischen. Hier ist es an den Parteien, eine Lösung zu finden. Die einfachste ist, die gegenseitigen Bedingungen zu erfüllen.»
Marvin Haberland, der auch als Sprecher von Next Level fungiert, entgegnete Fischer:
«Ich bitte dich, Viviane, (...) auf die Vorlage einer relevanten Publikation zu fokussieren, die den Existenznachweis eines solchen Virus enthält. Gegenseitige Bedingungen gibt es bei einer Auslobung nicht. Entweder, die Bedingung der Auslobung wird erfüllt, was die Auszahlung des Geldes zur Folge hat, oder sie wird nicht erfüllt, und es wird kein Geld ausgezahlt.»
Ich ergänzte dann noch:
«Der entscheidende Unterschied bei den [zwei] Auslobungen ist wohlgemerkt, dass Kämmerer die von Samuel Eckert angenommen hat, Samuel Eckert die von Kämmerer nach meinem Kenntnisstand aber nicht.
Und selbst wenn Eckert die von Kämmerer angenommen hätte, wäre er sicher nicht auf die Idee gekommen, die Erfüllung der Auslobungsbedingungen an Bedingungen zu knüpfen von einer von ihm im Anschluss verkündeten Gegenauslobung.
Bleibt derweil nach wie vor die Frage: Wieso beantworten du und Kämmerer nicht die euch gestellten Fragen?»
Daraufhin meldete sich Viviane Fischer noch mal zu Wort und schrieb kurz und bündig:
«Sorry, ich kann zum Thema inhaltlich rein gar nichts beitragen. Ich bin keine Wissenschaftlerin.»
Dies beantwortete ich wie folgt:
«... um die an dich gerichteten Fragen beantworten zu können, muss man/frau und musst auch du keine ‹Wissenschaftler/in› sein.»
Und im Zuge dessen schickte ich ihr nochmal die Fragen, die explizit an sie gerichtet und die oben in diesem Beitrag auch eingefügt sind – und die ich ihr, wie ich auch noch anmerkte, bereits mit meiner E-Mail vom 25. Januar um 17:58 an sie übermittelt hatte.
Beantwortet wurden sie leider erneut nicht.
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