Die Etablierung der Mütter- und Väterberatung war eine der ersten sozialpolitischen Massnahmen vor dem Ersten Weltkrieg in der Schweiz.
Nun gibt die Mütter- und Väterberatung der Stadt Zürich in ihrem Newsletter Tipps zur gendersensiblen Erziehung von Kindern bis fünf Jahren. Eine Empfehlung ist, auf die Begriffe «Mami» und «Papi» zu verzichten und stattdessen neutrale Begriffe wie «Elternteil» oder «Betreuungsperson» zu verwenden, wenn über andere Familien gesprochen wird.
Das sorgt für Diskussionen und Kritik, wie die Neue Züricher Zeitung (NZZ) meldete.
Auch wird Eltern geraten, ihre eigenen geschlechtlichen Prägungen und den daraus resultierenden Kleidungsgeschmack für ihre Kinder zurückzustellen, damit diese mit Schmuck und Frisuren experimentieren können.
Die Empfehlungen stossen bei einigen Eltern und der SVP-Politikerin Susanne Brunner auf Kritik. Sie sieht darin eine staatliche Einmischung in die Erziehung und befürchtet eine «Auflösung der Geschlechter», wie sie gegenüber Tele Züri sagte. Die SVP widmet der Gender-Thematik in ihrem Wahlprogramm ein eigenes Kapitel.
Die Stadt Zürich verteidigt ihre Politik und betont, dass das Gender-Thema häufig in Beratungen angesprochen wird, da Eltern sich Gedanken darüber machen, wie sie Geschlechterrollen reflektieren und Stereotype vermeiden können.
Die Beratungsstelle betont jedoch, dass sie niemanden bevormunden möchte und dass keine weiteren Massnahmen seitens der Stadt geplant sind.
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