Woolworths setzt in einer australischen Filiale neue Technologien ein, um gegen die zunehmenden Diebstähle vorzugehen, wie verschiedene Medien berichten. Im Rahmen eines Versuchs in Fairfield, einem Vorort von Sydney, werden den Kunden dabei auch digitale IDs zugewiesen.
Deckensensoren erkennen, wenn jemand den Selbstbedienungs-Kassenbereich betritt, und weist ihm eine eindeutige digitale ID zu. Wenn der Kunde seine Einkäufe bezahlt hat, wird ein Signal gesendet, das ein Ausgangstor öffnet, so dass die Person den Supermarkt verlassen kann.
Sollten die Sensoren jedoch feststellen, dass ein Kunde nicht bezahlt hat – entweder weil er so tut, als würde er bezahlen, oder weil er versucht, einfach weiterzugehen –, werden die Tore geschlossen und das Verlassen des Geschäfts wird verhindert.
Woolworths habe darauf bestanden, dass das System keine Gesichtserkennung oder Videoüberwachung verwendet, teilt Rebel News mit. Demnach blieben die Kunden während des gesamten Vorgangs nicht identifizierbar. Die jedem Kunden zugewiesene digitale ID werde gelöscht, sobald er das Geschäft verlasse.
Die Supermarktkette plane, das Hightech-System auch in anderen Filialen in New South Wales sowie im Nachbarstaat Victoria einzuführen. Ein Sprecher von Woolworths habe gesagt, die Technologie sei notwendig, um den dramatischen Anstieg von Diebstählen in den Filialen zu bekämpfen.
Bereits 2022 hat Woolworths die Nutzung künstlicher Intelligenz weiter ausgebaut, worauf das Nachrichtenportal News.com.au hinweist. Damals hatte das Unternehmen den Einsatz von Technologien ausgeweitet, die Kunden beim Scannen von Artikeln an Selbstbedienungskassen filmen. Die Technologie sollte «versehentliche Falschscans» verhindern und «das Einkaufen bequemer und reibungsloser gestalten».
Indes sind diese «smarten» Vorstösse nicht kritiklos geblieben. Laut News.com.au hätten frustrierte Kunden den Supermarkt aufgefordert, die Selbstbedienungskassen abzuschaffen. Andere hätten mit einem Boykott der Kette gedroht.
Auch andere Firmen mussten wohl heftige Kritik einstecken. Beispielsweise Kmart, Bunnings und The Good Guys, deren Einsatz von Gesichtserkennungskameras in den Geschäften von den Kunden als «gruselig» und «ekelhaft» bezeichnet wurden.
Kate Bower, Datenbeauftragte der Verbraucherschutzgruppe «Choice», erklärte gegenüber The Guardian, dass die Ausweitung dieser Technologien neue Rechtsvorschriften erfordere. Derzeit machten die Unternehmen die Regeln nach Belieben, und die Kunden müssten sich in dem Durcheinander zurechtfinden und die Risiken selbst einschätzen, so Bower.
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