Zwei Tage nach Weihnachten überraschte Christian Drosten im Interview mit dem Tagesspiegel mit der Aussage, seiner «Einschätzung» nach sei «die Pandemie vorbei».
Diese Aussage verwundert umso mehr, wenn man bedenkt, dass der Chefvirologe der Berliner Charité noch im September mit einer «starken Inzidenzwelle» von Corona-Infektionen «noch vor Dezember» gerechnet sowie erwartet hatte, dass «es im Notfall sofortige und durchaus einschneidende Entscheidungen braucht», darunter das Maskentragen in Innenräumen – wohlgemerkt ohne diese Angstmache mit Fakten untermauern zu können.
Nicht weniger Verwunderung ruft derweil auch folgende Behauptung hervor, die Drosten im Interview zum Besten gab – denn weder im Interview noch auf die mehrfache Nachfrage von Transition News hin konnte die Charité entsprechende Belege zur Untermauerung dieser Behauptung des 50-jährigen liefern:
Dieser Kassandraruf Drostens erinnert sehr an Schreckensprophezeiungen aus vergangenen «Pandemien», die sich reihenweise nie bewahrheiteten. Genannt sei hier nur folgendes Beispiel:
2004 unkte Klaus Stöhr, seinerzeit Koordinator des Grippeprogramms der Weltgesundheitsorganisation WHO, in Bezug auf die so genannte Vogelgrippe, dass selbst im optimistischsten Szenario von zwei bis sieben Millionen Toten und Milliarden Erkrankten weltweit auszugehen sei. Doch dazu kam es am Ende nicht einmal im Ansatz.
Dennoch goutierte etwa der Spiegel die Behauptungen von Stöhr seinerzeit mit der Headline «Millionen Tote: WHO hält globale Seuche für unvermeidbar».
Eine solche Zeile würde man heute als «Fake News» disqualifizieren müssen. Unbestrittener Fakt ist hingegen, dass Klaus Stöhr wenig später zum Pharmakonzern Novartis wechselte, um dort die Impfstoffabteilung zu leiten.
Drosten war es derweil auch, der der Politik bei «Corona» den entscheidenden Vorwand für die Umsetzung der Lockdown-Massnahmen gab, als er am 6. März mit der Horror-Behauptung daherkam, in Deutschland sei «mit 278.000 Corona-Todesopfern zu rechnen».
Doch schon damals fehlte derlei Gruselszenarien jegliche wissenschaftliche Grundlage, wie auch Stefan Aust, seit 2014 Herausgeber der Welt, in seiner Anfang September 2020 veröffentlichten Analyse «Denn sie [=die Entscheidungsträger] wissen nicht, was sie tun» aufzeigte. So belegten die harten Daten unter anderem, dass es in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, überhaupt keine Übersterblichkeit gab.
Aust forderte daher: «Der Blick auf die Realität sollte der Massstab für Handlungen sein. Nicht die Angst und Vernebelung der Tatsachen.»
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Anmerkung: Ursprünglich hatte es im zweiten Absatz dieses Beitrags wie folgt geheissen:
Diese Aussage verwundert umso mehr, wenn man bedenkt, dass Chefvirologe der Berliner Charité noch wenige Wochen zuvor von einer «echten Notfallsituation» sprach, «einen sehr anstrengenden [Corona-]Winter» voraussagte auch daher neue Kontaktbeschränkungen für denkbar hielt ...
Hier wurde irrtümlicherweise auf einen Beitrag von November 2021 Bezug genommen anstatt auf einen Beitrag aus dem Herbst 2022. Dies wurde im Text entsprechend korrigiert.
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