Angst führt zu einer massiven Verengung des Aufmerksamkeitsfeldes und des Denkens; eine kollektive Angsterzeugung lässt sich daher nutzen, um je nach Bedarf der Machtausübenden Vorgänge für die Öffentlichkeit unsichtbar zu machen.
Rainer Mausfeld
Liebe Leserinnen und Leser
Es gibt sie noch: echte linke Stimmen der Vernunft! Wer vor allem im deutschsprachigen Raum unterwegs ist, der reibt sich jetzt sicherlich verwundert die Augen. Denn hier taten sich sogenannte linke Scharfmacher zuletzt besonders hervor.
Doch es geht auch anders: Das zeigte jüngst der US-Journalist Glenn Greenwald. Er enthüllte als erster Journalist, wie der US-Geheimdienst NSA die weltweite digitale Kommunikation überwacht. Whistleblower Edward Snowden hatte ihm die entsprechenden Dokumente zugespielt. Der Mann hat eine Menge zu sagen.
Und interessant ist auch, wie Greenwald die gegenwärtige Corona-Politik wahrnimmt. Für ihn sind nicht die Ungeimpften die «Impfgegner», sondern diejenigen, die möglichst alle Menschen mit Zwang impfen wollen.
«Die Menschen, die eine Impfgegner-Botschaft verbreiten, sind diejenigen, die immer wieder sagen: ‹Wir können noch nicht zur Normalität zurückkehren. Wir müssen die Schulen geschlossen halten. Wir müssen den Reiseverkehr einschränken. Wir müssen die Ungeimpften als gefährlich einstufen›», sagte Greenwald unlängst gegenüber dem Medienportal Activism Munich.
Greenwald, der die gegenwärtigen Grundrechtseinschränkungen kritisch sieht, ortet die eigentlichen «Impfgegner» deshalb in der Pharmaindustrie und den Regierungsbehörden. Dort würden die Verantwortlichen offenbar selbst nicht an die Wirksamkeit der mRNA-Injektionen glauben – ansonsten müssten nicht weiterhin drakonische Massnahmen erlassen werden.
Greenwald selbst ist überzeugt davon, dass der «Impfstoff» wirksam sei. «Ich glaube, dass dieser mich vor Covid schützt. Deshalb habe ich mich impfen lassen.» Dass Ungeimpfte nun aber weiterhin derart unter Druck gesetzt und als Treiber der «Pandemie» bezeichnet werden, macht für ihn keinen Sinn. Schliesslich seien diejenigen, die sich impfen liessen, ja ohnehin geschützt.
Besonders enttäuscht ist Greenwald gerade auch von den sogenannten «Linken». Denn diese hätten jüngst die Machtkritik auf dem Altar des Gehorsams geopfert. «Die Oligarchie, die bereits vor der Pandemie bestand, ist nun durch all diese Einschränkungen noch weitaus stärker als vor zwei Jahren. Die Fähigkeit, diese Konzernriesen herauszufordern, wird immer geringer. Und dennoch scheinen wir das alles nicht in Frage zu stellen.» Schlimmer noch: Anstatt dass die linken Organisationen Big Pharma und Regierungen ins Visier nehmen, jagten sie nun einfache Bürger.
«Unser Gegner sind nicht mehr die Pharmaindustrie, die Regierung oder die Sicherheitsdienste. Nein, unsere Gegner sind heute ganz normale Bürger, die sich aus diversen Gründen nicht impfen lassen. Das sind die Menschen, die wir hassen und auf die wir uns konzentrieren sollen», analysierte Greenwald die Haltung vieler linker Organisationen. Eine Haltung, der der US-Journalist selbst nichts abgewinnen kann. «Das scheint mir eine sehr aggressive Verdrehung linker Werte zu sein.»
Viel treffender, finde ich, kann man das Versagen der etablierten linken Organisationen nicht auf den Punkt bringen. Von Organisationen wohlgemerkt, die ihre Aufmerksamkeit spätestens seit 18 Monaten lediglich noch auf Ablenkziele richten.
Herzlich
Rafael Lutz
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