Es ist eines der dystopischsten Zukunftsszenarien einer digitalisierten und automatisierten Welt: Roboter werden selbständig und wenden sich gegen den Menschen. In Südkorea spielte es sich im Kleinen so ab: Ein Mann wurde von einem Roboter zu Tode gequetscht, der ihn offenbar nicht von den Gemüsekisten unterscheiden konnte, mit denen er gerade hantierte. Dies berichtet der Guardian mit Bezug auf die Nachrichtenagentur Yonhap.
Der Mann, ein 40-jähriger Mitarbeiter eines Robotikunternehmens, sei gerade dabei gewesen, die Sensorik des Roboters in einem Verteilerzentrum für landwirtschaftliche Produkte in der Provinz Gyeongsang zu überprüfen, so die britische Zeitung. Der Roboter habe den Auftrag gehabt, Kisten mit Paprika auf eine Palette zu heben. Gemäss der örtlichen Polizei habe er jedoch offenbar den Mann für eine Kiste gehalten. Der Guardian weiter:
«Der Roboterarm drückte den Oberkörper des Mannes gegen das Förderband und zerquetschte sein Gesicht und seine Brust, berichtet Yonhap. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, starb aber später, so der Bericht.»
Laut ZeroHedge hat Donggoseong Export Agricultural Complex, das Unternehmen, dem die Gemüsefabrik gehört, sicherere und bessere Systeme für die Prüfung und den Einsatz von Robotern gefordert.
Globalnews.ca zufolge ist der in den Vorfall verwickelte «Pick-and-Place-Roboter» eine von zwei Maschinen, die in der Paprikafabrik eingesetzt werden. Diese Maschinen seien in den landwirtschaftlichen Gemeinden Südkoreas, die mit einer abnehmenden und alternden Erwerbsbevölkerung zu kämpfen haben, weit verbreitet. Kang Jin-gi, Leiter der Ermittlungsabteilung der Polizeistation Gosong, erklärte:
«Es handelte sich nicht um einen fortschrittlichen Roboter mit künstlicher Intelligenz, sondern um eine Maschine, die einfach Kisten aufnimmt und auf Paletten stellt.»
Der Guardian weist auf einen ähnlichen Fall im letzten März hin, als ein südkoreanischer Mann von einem Roboter in einer Fabrik für Autoteile eingeklemmt wurde.
Nach Angaben der NY Daily News hat Südkorea laut dem Korea Economic Institute of America die drittschlechteste Sicherheitsbilanz in der Industrie unter den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).