Grosse Einzelhandelsunternehmen in Kalifornien sind nun verpflichtet, geschlechtsneutrale Spielwarenbereiche einzurichten. Am Montag trat ein entsprechendes Gesetz in Kraft. Das berichten verschiedenen Medien, darunter The Hill.
Laut dem neuen Gesetz müssen Einzelhandelskaufhäuser in Kalifornien mit 500 oder mehr Angestellten «eine geschlechtsneutrale Abteilung oder einen geschlechtsneutralen Bereich» einrichten, dessen Bezeichnung «im Ermessen des Einzelhändlers liegt».
Geschäfte, die bereits geschlechtsspezifische Spielzeugbereiche haben, müssen diese nicht abschaffen, sondern stattdessen einen Spielzeugbereich einrichten, der für Kinder jeden Geschlechts gilt, so der Gesetzestext.
Das Gesetz wurde gemäss The Hill von der Legislative des Bundesstaates verabschiedet und von Gavin Newsom im Jahr 2021 unterzeichnet. Einzelhändler, die sich nicht an das Gesetz halten, müssen zunächst mit einer Geldstrafe von 250 Dollar rechnen, Wiederholungstäter sogar mit 500 Dollar.
Der demokratische kalifornische Abgeordnete Evan Low sagte gegenüber dem Portal, ein Kind habe ihn dazu inspiriert, den Gesetzentwurf einzubringen. In einer Erklärung habe Low mitgeteilt:
«Ich wurde dazu inspiriert, diesen Gesetzesentwurf einzubringen, nachdem die 8-jährige Britten fragte: ‹Warum sollte mir ein Geschäft sagen, was ein Mädchenhemd oder -spielzeug ist?›. Ihr Gesetzentwurf wird Kindern helfen, sich frei und unvoreingenommen auszudrücken. Wir müssen Kinder Kinder sein lassen.»
Nicht alle Kalifornier seien jedoch mit dem neuen Gesetz zufrieden, stellt The Hill fest. Jonathan Keller, der Präsident der gläubigen Interessengruppe California Family Council, habe beispielsweise bereits seinen Unmut geäussert, als das Gesetz 2021 unterzeichnet wurde:
«Wir sollten alle Mitgefühl für Menschen haben, die unter Geschlechtsdysphorie leiden. Aber Aktivisten und staatliche Gesetzgeber haben kein Recht, Einzelhändler zu zwingen, staatlich genehmigte Botschaften über Sexualität und Geschlecht zu verbreiten. Das ist ein Verstoss gegen die Meinungsfreiheit und schlichtweg falsch.»