Die ehemalige Beamtin Anna Stanley berichtet auf Fathom über einen Kurs zur Terrorismusbekämpfung, den sie besucht hat und den sie als eine «zutiefst deprimierende» Erfahrung empfand.
Sie argumentiert, dass «renommierte» Bildungseinrichtungen «politisch voreingenommene», «regierungsfeindliche» Schulungen anbieten, die einer «skandalösen Indoktrination» gleichkommen. Extremismus und Terrorismus würden von Beamten so falsch verstanden werden, dass sie ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen. Unter anderem sei gefordert worden, Wege zu finden, um den Podcaster Joe Rogan und den Autor Douglas Murray «zu unterdrücken»
Der Kurs des King’s College London mit dem Titel «Fragen zur Terrorismusbekämpfung» sei vom Centre for Defence Studies organisiert worden und habe sich an Beamte und Fachleute im Bereich der Terrorismusbekämpfung gerichtet, so Stanley. Teilnehmer seien vom Aussenministerium, Justizministerium, Verteidigungsministerium und Innenministerium gekommen. Die Schulung sei von hochrangigen Dozenten des Security Studies Department geleitet worden. Die ehemalige Beamtin erklärt:
«Der Kurs war eine zutiefst existenziell deprimierende Erfahrung. (...) Er bestätigte meine Befürchtungen, dass Extremismus und Terrorismus von Beamten derart missverstanden werden, dass sie ein nationales Sicherheitsrisiko darstellen. In ihren Vorträgen vermittelten einige der Dozenten die typische postmoderne Identitätspolitik.
Der Kurs begann mit der Frage der Definitionen. Was ist Terrorismus? Ohne dass jemand einen gegenteiligen Standpunkt vertrat, wurde uns das Sprichwort beigebracht: ‹Was für den einen ein Freiheitskämpfer ist, ist für den anderen ein Terrorist.› Ich fragte in die Runde: ‹Können wir nicht die Subjektivität anerkennen und gleichzeitig ein gemeinsames Verständnis davon entwickeln, was Terrorismus ist?› Etwa 40 Beamte sahen mich verständnislos an. Nein?»
Stanley zufolge äusserten einige Teilnehmer während des Kurses Bedenken hinsichtlich der Counter-Terrorismus-Strategie des Vereinigten Königreichs, Prevent. Eine Teilnehmerin habe argumentiert, dass Prevent rassistisch sei, da es sich auf islamistischen Extremismus konzentriere.
Die Diskussion habe unterschiedliche Auffassungen darüber gezeigt, ob die Erwähnung von islamistischem Extremismus Muslime verunsichert oder ob die Fakten darüber berücksichtigt werden sollten, dass die Mehrheit der terroristischen Angriffe im Vereinigten Königreich islamistisch motiviert ist.
Israel sei häufig als Beispiel für die Frage genannt worden, ob ein Staat Terrorismus begehen kann. Einige Teilnehmer hätten die Hamas-Milizen als Freiheitskämpfer betrachten. Eine Folgerung habe gelautet, dass Terrorismus nicht das eigentliche Problem sei, sondern die Systeme, gegen die er gerichtet ist.
Laut Stanley wurde im Kurs dem Rechtsextremismus verhältnismässig viel Gewicht beigemessen. Dies stehe in direktem Widerspruch zu den Erkenntnissen des Journalisten William Shawcross in der jüngsten von der Regierung in Auftrag gegebenen Überprüfung des Anti-Radikalisierungsprogramms Prevent. Shawcross sei am Kurs allerdings von einem Dozenten kritisiert worden.
Der Dozent habe weiter argumentiert, dass der Autor Douglas Murray und der Podcaster Joe Rogan Beispiele für die extreme Rechte seien. «Inwieweit sollten Joe Rogan und Douglas Murray unterdrückt werden?», habe er gefragt. «Sie haben Millionen von Anhängern. Ihnen die Plattform zu entziehen, würde zu Problemen führen». Deshalb forderte er zum Abschluss seines Vortrags vor einem Saal voller Regierungsfachleute:
«Die Gesellschaft muss also andere Wege finden, um sie zu unterdrücken.»
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