Nachbestellungen von Grippeimpfstoffen sind in Hessen und anderen Bundesländern teilweise nicht mehr möglich. Das teilt der Hesssische Apothekerverband (HVA) mit, wie das Fachportal Apotheke adhoc berichtet.
Noch Ende Oktober sei man beim Hessischen Apothekerverband (HAV) sicher gewesen, «dass alle Menschen, die sich gegen Grippe impfen lassen wollen, auch geimpft werden können», schreibt das Portal und: «Doch das hat sich offenbar geändert: Nachschub an Impfstoff sei nicht in Sicht, vielmehr gehe der Großhandel dazu über, Nachbestellungen zu stornieren». Apotheke adhoc weiter:
«Eine Apothekerin berichtet, dass Fluzone bereits ausgeliefert wurde, Vaxigrip Tetra in französischer Aufmachung dagegen nicht. Eine Nachbestellung zu Influsplit Tetra sei abgesagt worden mit dem Angebot, stattdessen eine reduzierte Menge Flucelvax zu ordern. Eine Erklärung, wann die Ware kommt, beziehungsweise wie viel Impfstoff noch verfügbar ist, gibt es nicht».
Diese Erfahrungen deckten sich mit denen «von Kollegen aus ganz Deutschland». Schon vor Wochen hätten Großhändler die Bestellungen aufgenommen – mit dem ausdrücklichen Hinweis, «dass die Kunden schnell sein sollten, um noch etwas zu kriegen», schreibt Apotheke adhoc.
Kommentar der Redaktion: Die Lieferengpässe sind beachtenswert, zumal Influenza-Vakzine jedes Jahr nach dem gleichen Muster verteilt werden. Denkbar ist demnach ein Szenario, wonach Logistikkapazitäten zu Gunsten der noch nicht zugelassenen Covid-19-Vakzine reserviert oder aufgebaut werden — auf Kosten anderer Produkte in der Lieferkette des Grosshandels.