Es war nur ein Gerücht – aber ein hartnäckiges. Und es führte zu Spekulationen, Hektik und Dementis.
Die Schweiz würde über gesetzliche Beschränkungen bei Konto-Rückzügen nachdenken, so das Buschtelefon.
Die Schweizer Finanzministerin, Bundesrätin Karin Keller-Sutter dementierte, weil sich vor allem bei global tätigen, reichen Kunden Angst breitgemacht hatte.
Das Ganze war wohl tatsächlich nur ein Gerücht. Es wirft aber ein Streiflicht auf die bestehenden und auf neue Rückzugsbeschränkungen der Banken.
Im Prinzip galt schon immer: Je länger Gelder gebunden sind, desto attraktiver der Zins. Für die Banken ist es lohnend, mit Geld zu arbeiten, das langfristig verfügbar ist. Deshalb wird das auch besser verzinst.
«Sticky money» ist der Fachbegriff dafür. Auch bei Konten gibt und gab es Rückzugsbeschränkungen. Es lohnt sich, diese zu kennen.
Jetzt, wo die Zinsen langsam wieder steigen – in der Schweiz sind sie erst vor Kurzem wieder über die Nulllinie zu liegen gekommen – machen Banken attraktive Angebote. Häufig betrifft das Neugelder, die besser verzinst werden. Das Ganze hat einen Haken. Diese Angebote sind häufig mit Rückzugsbeschränkungen verbunden.
Wie die Plattform Inside Paradeplatz mitteilte, hat zum Beispiel eine Schweizer Bank ein zinsmässig geringfügig besseres Angebot eingeführt, bei dem die Rückzugskonditionen verschärft wurden.
Natürlich fördern solche Rückzugsbeschränkungen die Stabilität des Bankensystems. Während wirtschaftlicher Krisen fährt aber besser, wer sein Geld schnell in einen sicheren Hafen führen kann.
Wer Kunde bei Credit Suisse war, hat während der Turbulenzen der Bank, bevor es zum «shotgun wedding» (Zwangsfusion) mit der UBS kam, wohl besser geschlafen, wenn er die Möglichkeit hatte, das Geld zu einer stabileren Bank zu verschieben.
Und während der Finanzkrise in Griechenland, als das Ausbluten des Bankensektors in vollem Gange war, stand derjenige am besten da, der noch rechtzeitig und ohne Rückzugsbeschränkungen sein Geld bar abheben und unter die Matratze verschieben konnte.
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