87 Prozent der US-Bürger sehen die wachsende Lohnkluft zwischen Vorstandsvorsitzenden und Arbeitnehmern als sehr problematisch an. Zu diesem Schluss ist eine Umfrage der Nichtregierungsorganisation Just Capital gekommen. Trotzdem ändert sich an der ungleichen Lohnverteilung nichts. Im Gegenteil.
In den vergangenen zwei Jahren haben die Lohnunterschiede sogar noch zugenommen. Dies zeigt eine Analyse des Institute for Policy Studies. Dieses analysierte, wie sich die Mitarbeiterlöhne bei 74 US-Unternehmen zwischen 2020 und 2021 entwickelt haben.
Dabei konzentrierte sich das Institut auf Unternehmen, die durch staatliche Aufträge zwischen 2019 und Mai 2022 mehr als eine Million US-Dollar an Geldern erhalten haben – kurz gesagt: Unternehmen, die indirekt auch über den US-Steuerzahler alimentiert werden.
Wichtigste Ergebnisse: Die Kluft zwischen den tiefsten und höchsten Löhnen hat sich noch weiter vergrössert. Die Differenz zwischen den Spitzenverdienern der Unternehmen und dem Medianlohn bewegte sich 2020 noch im Verhältnis 483 zu 1. 2021 lag das Verhältnis bei 599 zu 1.
Bemerkenswert: Nur vier der Unternehmen weisen ein Verhältnis von weniger als 100 zu 1 auf. Der durchschnittliche Lohn der CEOs stieg während des erwähnten Zeitraums von 7,7 Millionen Dollar auf 13,0 Millionen Dollar. Der Medianlohn der Firmen erhöhte sich dadurch von 23’107 auf 26’838 Dollar.
Siebzehn der Unternehmen kauften 2021 eigene Aktien zurück, wobei sich die Ausgaben auf insgesamt 4,6 Milliarden Dollar beliefen. Durch Aktienrückkäufe wird der Wert der Aktien eines Unternehmens künstlich in die Höhe getrieben – und damit auch der Wert der aktienbasierten Vergütung des CEO.