Die spanische Regierung geht kompromisslos gegen Kritiker der ungerechtfertigten Corona-Massnahmen vor. Wer sich der Wahrheit verpflichtet fühlt und diese öffentlich äussert, muss mit harten Strafen und der Zerstörung seiner Lebensgrundlage rechnen.
In der vergangenen Woche hat die Balearische Ärztekammer (Comib) den Mediziner Ángel Ruiz-Valdepeñas, der sich im vergangenen Jahr in den sozialen Medien gegen die Maskenpflicht und die Abstandsregeln ausgesprochen hatte, zu sechs Jahren Berufsverbot und über 16’000 Euro Geldbusse verdonnert.
Schon Ende Juni 2020 war der Arzt, der bis dahin im Krankenhaus von Formentera praktiziert hatte, ohne Lohnfortzahlung suspendiert worden. Gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Luis de Miguel Ortega und dem Präsidenten der Organisation Policías por la Libertad, Juan Manuel Ramos Mateo, hatte sich Ruiz-Valdepeñas Anfang März 2021 in der 42. Sitzung der Stiftung Corona Ausschuss zur Lage in Spanien und zur Verfassungswidrigkeit der diversen Massnahmen geäussert.
In der Sitzung des Corona-Komitees sprach Ruiz-Valdepeñas über das kaputtgesparte Gesundheitssystem, das auch bei «normalen» Grippewellen überfordert ist. Und er bestätigte, was schon aus anderen Ländern bekannt ist: Spanische Ärzte und Krankenhäuser erhalten finanzielle Anreize für jeden durchgeführten PCR-Test und für jeden Covid-19-Patienten, der in die Intensivstation eingeliefert wird.
Auch bei der Verabreichung nicht ausreichend getesteter Impfstoffe, die nur eine bedingte EU-Zulassung haben, regen sich bei den meisten spanischen Medizinern keine Bedenken. «Viele Ärzte sind pharmaorientiert, die offizielle Linie wird kaum hinterfragt», erklärte Ruiz-Valdepeñas.
Die Verstösse des Arztes gegen den Ärztekodex seien «von extremer Schwere und stellen eine grosse Verantwortungslosigkeit dar», urteilt die Comib in einer Erklärung vom 10. Mai. Mit seinen Äusserungen habe der Arzt «für Verwirrung, Angst und gesellschaftliche Unruhe gesorgt», heisst es in dem Beschluss der Ärztekammer. Damit habe er den Ärztekodex hinsichtlich der «Qualität der ärztlichen Versorgung und der Werbung im Gesundheitssektor» verletzt.
Gegen den Beschluss kann Ángel Ruiz-Valdepeñas innerhalb eines Monats Einspruch einlegen und den Fall damit vor die nationale Ärztekammer in Madrid bringen.