Die in Berlin angeordnete Sperrstunde stösst auf massiven, passiven und innovativen Widerstand — viele Kioske, Gaststätten und Döner-Imbissstunden bleiben auch nach 23 Uhr geöffnet und werden stark frequentiert. Das berichtet die Berliner Zeitung.
«Spätis, Imbisse und manch Kneipe blieben einfach offen. Die Menschen versammelten sich und kauften Alkohol ohne Ende», zitiert die Berliner Zeitung einen Fotojournalisten.
Meinung der Redaktion: Der Protest der Betroffenen signalisiert den zunehmenden Unmut innerhalb der Bevölkerung. Anders als bei den grossen Demonstrationen im Sommer, findet der Protest durch lokales, punktuelles Ignorieren der Verordnungen des Senats statt. Für den Berliner Senat und die Bundesregierung Angela Merkels dürfte die Nichteinhaltung der Sperrstunde ein deutliches Signal sein: Der Rückhalt für die Repressalien im Namen des Infektionsschutzgesetzes in Deutschland schwindet.
Es ist davon auszugehen, dass das Berliner Protestmodell — einfaches Ignorieren der politisch auferlegten Sperrstunden und der Prohibition — bundesweit Schule machen wird und sich auch in anderen europäischen Ländern etablieren könnte.