Letzte Woche besuchte der griechische Wirtschaftswissenschaftler und Politiker Yanis Varoufakis Julian Assange im Gefängnis Belmarsh in London. Mit dabei waren auch der Musiker Roger Waters und Stella Assange, die Ehefrau und Anwältin des inhaftierten Journalisten (wir berichteten).
Vor einigen Tagen war Varoufakis nun zum zweiten Mal bei Assange im «britischen Guantanamo», wie er das Gefängnis nennt. Er berichtete, dass Assange jeden Tag 23 Stunden in Einzelhaft verbringe, und zwar seit 3½ Jahren. Varoufakis machte klar:
«Dies ist nicht nur ein Versuch, ihn zu brechen, sondern ihn zu töten. Es ist langsamer Mord. An einem Mann, der nicht verurteilt wurde, dem nichts zur Last gelegt wurde ausser Journalismus.»
Varoufakis ist erstaunt darüber, dass es politisch Linke gab, die sich gegen Julian gewandt haben. Er nennt als Beispiel die Zeitung The Guardian, die eine Rolle bei seiner Inhaftierung und Verunglimpfung gespielt habe. Der Wirtschaftswissenschaftler weiter:
«Julian hält durch. Julian geht es nicht gut. Julians Seele ist durch die Einzelhaft geschwächt worden. Es fühlt sich an, sagte er mir, als sei seine Persönlichkeit auf einen winzigen Kern geschrumpft. Und er hofft, dass, wenn unsere Kampagne für seine Freilassung erfolgreich ist, er aus diesem Kern seine Persönlichkeit wieder wachsen lassen kann. Dies ist unsere Pflicht.
Wenn euch euer Recht wichtig ist, zu erfahren, was eure Regierungen hinter eurem Rücken und in eurem Namen tun – all die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die nicht nur auf den Schlachtfeldern und bei den Invasionen in fremde Länder begangen werden, sondern auch gegen unsere Umwelt, wie die geheimen Geschäfte mit den fossilen Brennstoffunternehmen – dann müsst ihr Julian Assange unterstützen. Denn Julian Assange stirbt für euer Recht zu erfahren, was eure Regierung hinter eurem Rücken in eurem Namen tut.»
Varoufakis greift die Mainstream-Medien an, welche «unseren Verstand an sich reissen». In diesem Kampf um die Zukunft der Menschheit seien die unabhängigen Medien ein wichtiger Verbündeter für die Zukunft des Journalismus und der freien Meinung. Er bittet dabei auch um Unterstützung von Double Down News auf Patreon.
Kommentare